Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

DOI Heft:
Zweites Heft
DOI Artikel:
Köhler, Ulrich: Hallenanlage am Südfusse der Akropolis in Athen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0165

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
HALLKNANLAGE

15!

gebaut hatte. Zu den Tendenzen sowohl wie den materiellen
Mitteln eines, asiatischen Königs würden die kolossalen Di-
mensionen der aufgedeckten Ruine passen. Das östliche Ende
der Halle könnte hei der Anlage des Odeions umgebaut, die
Halle an dieser Seite verkürzt worden sein. Dies müsste noth-
wendigerweise angenommen werden, wenn die Halle älter
wäre als das Odeion. Allein es lässt sich, so viel ich habe
sehen können, kein Unterschied in der Technik der Halle
wahrnehmen. Diese stimmt mit der Technik des Odeions
überein. Dazu kommt noch ein Zweites. Alles, was w ir über
die Hallen des Eumenes wissen, beruht auf einer Stelle des
Vitruvius. An dieser Stelle wird die Lage des Bauwerkes
allerdings nicht mit derjenigen Bestimmtheit angegeben,
welche jeden Zweifel ausschlösse; und selbst der Text ist
unsicher *. Doch ist daraus wenigstens mit grosser Wahr-
scheinlichkeit zu entnehmen, dass die Stoa in der unmittel-
baren Nähe des Dionysostheaters und hinter dem Szenen-
gebäude gelegen habe. Ich bin daher der Ansicht, dass die
Halle am Fusse der Asklepiosterrasse nicht die Eumenesstoa,
sondern dem Odeion, mit dem sie räumlich und struktiv in
der engsten Verbindung steht, gleichzeitig und wie dieses
eine Gründung des Herodes Attikos ist, welche in den sum-
marischen Nachrichten über den Bau des Odeions keine Er-
wähnung gefunden hat A Die Halle bot den Besuchern des

* vitt-uv V 9 post scacnam porticus sunt constituendae, uti cum imbres rc-
pentini tudos interpettaverint, habeat poputus quo se recipiat ex theatro chora-
giaque iaxamentum habeant ad comparandum. uti sunt porticus Pompeianae
itemque Athenis porticus Eumeniae Patrisque Liberi fanum et exeuntibus e
theatro sinistra parte odeum... Smyrnae Stratoniceum, Trattibus porticus ex
utraque parte scaenae u. s. w. Hinter Eumeniae wird seit Marini eingeschoben
ad theatrum. Vgt. Wachsmuth, Die Stadt Athen im Atterthum ! S. 243 Anm. 3
und zur Sache die Ausführungen von Wieseter, Gr. Theater, in der Encykt.
Bd. 83 S. 236 tf.
s Dass die vor den Ausgrabungen der archäot. Gesettschaft attein sichtbaren
Boegen zu einem von Herodes oder batd nach ihm erbauten Säuiengang gehoert
haben, vermurhete schon Leake, Topographie Athens S. 2tt der Uebers.
Der Umstand, dass zwei Thüren aus der Hatte in das Szenengebäude des
 
Annotationen