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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Drittes Heft
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Furtwängler, Adolf: Die Chariten der Akropolis
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0201

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DIE CHARITEN DER AKROPOLIS

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ich dass zu den drei von Benndorf zusammengesetzten Frag-
menten von B noch ein viertes kömmt das ich unter den Par-
thenonfragmenten des Akropolis-Museums fand; es ist der
rechte Fuss der mittleren Figur nebst einem Stück des vom
Gewände bedeckten Beines und dem vollständigen untern Re-
liefrande. Das Stück (0,18 hoch, 0,12 breit) passt genau
an das betreffende bereits bekannte Fragment von B an.
Stilistisch steht übrigens B am nächsten A, indem auch
hier noch Bein und Knie nicht heraustreten und die Falten,
noch mehr als scharf neben einander geordnete Wülste behan-
delt, nirgends tiefer hereingearbeitet sind.
Da B und C von der Akropolis stammen, so ist es sehr
wahrscheinlich dass auch D wie so vieles Andere * * von oben
herabgestürzt sein wird. So gewinnen wir drei Wiederholun-
gen derselben Composition von der Burg, die stilistisch eine
aufeinander folgende Reihe bilden. Dass auch die beiden rö-
mischen Exemplare ebendaher stammten muss als wahrschein-
lich bezeichnet werden, namentlich da das Vaticanische Re-
lief nicht nur keine spätere Copie sondern sogar mit B das
älteste Stück der Reihe ist.
Zu welchem Zwecke und an welchem Orte war diese Reihe
gleichartiger Reliefs auf der Burg aufgestellt?—Die allgemein
angenommene Deutung der drei Mädchen auf die Chariten
ist ohne Zweifel die richtige. Da wir es mit einem Dreiver-
eine zu thun haben der auf der Burg seinen Cult hatte, so sind
sowol Horen^ als Nymphen ausgeschlossen und man könnte

trennen sie sicii oben in scharfgebrochnen Winkeln, verschieden von der
altertümlichem Behandlung in A. Eine genaue Coliation des letzteren ist mir
leider nicht zur Hand.
* Abgesehen von zahlreichen Inschriften sind namentlich hervorzuheben
zwei Fragmente vom Friese des Erechtheions, das eine der Unterteil einer
mit dem Mantel verhüllten Gestatt, das andere interessantere eine von einem
viereckigen Sitze halb zu Boden gleitende weibliche Figur, ebenfalls nur zur
untern Hälfte erhalten. Auch ein Paar architectonische Fragmente stammen
vom Erechtheion.
- Dass Thallo die auf der Burg mit Pandrosos zusammen Cult hatte (Paus.
9,35,2) nicht eine Höre, sondern eine der Chariten und zwar die Pandrosos
zunächst verwandte ist hat C. Robert nachgewiesen in der Abhandlung De
 
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