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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Drittes Heft
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Weil, Rudolf: Ueber die Ausgrabungen von Olympia, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0241

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DtE AUSGRABUNGEN VON OLYMPIA

221

es um die Wahrheit der Erzählung bestellt sein mag, der
Localität musste sie angepasst sein, und die Pferde sind ent-
weder aussen vor der Altismaner angebunden zu denken und
konnten darüber wegspringen, oder innen an der Mauer,
jedenfalls in der Nähe des Pelopion*. Führte aber die Altis-
mauer unweit des Pelopion vorüber, so folgt daraus, dass sie
auch vor der Westseite des Zeustempels in verhältnissmässig
geringem Abstand vorüberzog, da am Pelopion es sich nur
um die Westlinie der Mauer bandeln kann. Auf die Nähe der
Altismauer bei der Westfront des Tempels lässt ferner auch
die Angabe des Paus. V 27,11 scbliessen, wonach das unfern
des eretrischen Stiers aufgestellte Tropäon der Eleer über die
Eakedaemonier sich ungefähr in der Mitte der Altis befand.
Die Fortsetzung der vor der Westfront des Zeustempels ge-
fundenen Altismauer ist nordwärts noch an zwei Stellen ge-
funden, zunächst 6*^ Mf- westlich vom Philippeion, und
in dem Ausschnitt nordöstlich vom Peribolos. An der zweiten
Stelle 25 Mr. n. n. w. vom Philippeionfundament ist eine G
Mr. tiefe, 9 Mr. breite Krepis in die Mauerlinie aufgenom-
men, welche, wenngleich in grösseren Proportionen, der bereits
erwähnten Thoranlage entspricht. Da nun das Philippeion
als links vom Altis-Ausgang beim Prytaneion liegend 2 be-
zeichnet wird, was zugleich in sich schliesst, dass derselbe
nach Westen und nicht nach Norden gerichtet sein konnte,
ist anzunehmen, dass in jener Krepis das nach Westen ge-
richtete Hauptthor (F) für den Norden der Altis gefunden ist.
Die an der Krepis zahlreich vorhandenen später eingeflickten
Steine liefern zugleich im Gegensatz zu der guten Conservi-
rung des Thores F den besten Beweis, dass hier noch bis in
die späteste Zeit des Alterthums reger Verkehr gewesen ist.
Die im Vorigen offen gelassene Bestimmung der Gebäude am
SW.-Fuss des Kronion ergibt sich jetzt von selbst. Das Nord-

* Vergt. oben S. 214. Anm. 2.
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