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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Drittes Heft
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Köhler, Ulrich: Documente zur Geschichte des athenischen Theaters, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0254

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ZUR GESCHICHTE DES ATHENISCHEN THEATERS

234
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S7TS[jJsA'/iQ7] OTO)q XTXVVS; Xx^frOTL-T]*/]V xymvoQsTLXV ex
T&V L^flmv--]XVTX^.
Aus dieser Zusammenstellung ergiebt sich, dass der Agono-
thet vom Volke und zwar auf ein Jahr gewählt wurde. Seine
Functionen bezogen sich auf die (musischen) Agonen der
Dionysien und andern Feste (Zeugn. 2). Er hatte Sorge zu
tragen für die regelmässige und würdige Aufführung der Ago-
nen^ gewisse Opfer darzubringen und, wenn ich eine Steile im
6. Zeugniss richtig deute, die öffentliche Aufstellung der als
Preise verliehenen Dreifüsse zu bewirken. Diese Geschäfte
waren mit bedeutenden Ausgaben verbunden, welche der Ago-
nothet aus eigenen Mitteln leistete und die sich in einem be-
stimmten Falle auf 7 Talente beliefen (Zeugn. 5)2. Nach Ab-
lauf des Jahres war er verpflichtet Rechenschaft über seine
Verwaltung abzulegen. Uebrigens wird die Agonothesie in den
Psephismen immer als e-Lu.ekeLx, nie als xp^-5 bezeichnet und
zählte demnach nicht zu den Magistraturen im strengen Sinne 3.

* Pass sich diese tnschrift auF die Verwaltung der Agonothesie bezieht,
scheint mir zweifellos. Nicht so einfach liegt die Zeitfrage; auf diese hier ein-
zugehen ist uicht von Noelhen.
2 Zweifethaft ist die Beziehung der Worte xa't -rRv.]v &$MXEv nXstv
'AQ7)va'ot; navtas tou; [.<;] in Zeugn. 3 und eStnxE [3]s xa['t--- xa't EKs]-
onui; anav-rs; Zagtet] in Zeugn. 6. Beide Stellen beziehen sich offenbar auf
dieselbe Sache und zwar eine otavogyj (vgl. Dittcnberger im Hermes H S. 290).
Nach einem Fragment des Phitochoros war es im alten Athen Sitte, dass wäh-
rend der dionysischen Agonen den Choreuten und Zuschauern Wein und Bach-
werk herumgereicht wurde (Philoch. b. Athen. Xt 464 f, vgl. Meineke Fr.
com. Gr. H S. 294). Gewiss waren es die Choregen, welche sich auf diese
Weise gegen das Publicum liebenswürdig zeigten. Nun scheint allerdings Phi-
lochoros von einer längst abgekommenen Sitte zu sprechen. Aber diese Sitte
koennte bei Lebzeiten des Schriftstellers in Folge der im Text weiterhin be-
sprochenen Reform, durch welche derAgonothet an die Stelle der Choregen
trat, wiederaufgelebt sein.
2 Die attischen Psephismen unterscheiden überall zwischen ^tp^kEtm und
und werden dadurch lehrreich.
 
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