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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Viertes Heft
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Körte, Gustav: Die antiken Sculpturen aus Boeotien
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0412

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386

DIE: ANTIKER SGL'Li'TKi'.EN At'S DOEOHER

Jas Gewicht des Ganzen zu verringern; die Höhlung geht aber nicht durch den
ganzen Körper hindurch und ist daher an eine Benutzung des Löwen a!s Wasser-
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speier, welche Göttling vermuthet (Gesamm. Abhand]. I ä. 148, 1) nicht zu den-
ken. Die Stücke 1-7 u. 10 waren jedes besonders gearbeitet. Das Ma terial
ist grauer, hoeotischer Marmor. Der Löwe hatte eine 0,20 dicke Plinthe. Ein Theil
des Fundamentes aus Sandsteinblöcken liegt noch zu Tage Die Basis scheint eine
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Bekrönung von grauem Marmor gehabt zu haben, zu welcher drei noch erhabne
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Welcher (a. a. 0. S. 3) nimmt an, dass der Löwe sich über einem Tumulus erho-
ben habe, doch kann der Erdhügel, welcher die Reste des Monumentes bedeckte,
auch nach dem Zusammensturz desselben allmühlig entstanden sein. Aus den
Worten des Pausanias IX, 40,3 ^niOrjp.2 os EKETC.v auirn )Nmv geht das Vor
handensein eines Tumulus nicht hervor. Der Zusammensturz ist offenbar durch
Einsinken des Bodens und dureh die eigne Schwere des Löwen, nicht, wie man
gefabelt hat durch Sprengung mit Pulver erfolgt.
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Der Löwe war auf den Hinterpranken sitzend dargestellt,
die Vorderpranken auf den Boden gestemmt. Von vorzüglicher
Schönheit und lebendigem Ausdruck ist der wohlerhaltne Kopf.
Der Rachen ist geschlossen, doch werden zwischen den ein
wenig geöffneten Lefzen vorn die Zähne sichtbar und an den
Seiten ist je eine runde Oelfnung. Der Blick ist gerade aus auf
ein bestimmtes Ziel gerichtet; an den Augen sind die Pupillen
durch tiefe, rundliche Aushöhlungen angegeben, die Muskeln
über den Augen treten mächtig hervor. Ohne Zweifel war der
Gedanke der, dass der Löwe, sich aufrichtend mit dumpfem
Knurren den Feinden die Zähne weist: ein schönes Sinn-
bild des auch naeh der Niederlage ungehrochncn Muthes. An
dem Schweif hat Göttling den neuerdings von Blumenbach
nachgewiesenen hornigen Stachel erkennen wollen, mit wel-
chem nach der Angabe der Alten der Löwe sich seihst zum
2iorne reize. Seine Angabe, dass derselbe gerade an den Hoden
liege ist jedenfalls unrichtig, da der Haarbüschel am Ende cfes
Schweifes aussen am linken Oberschenkel zum Vorschein
kommt. Auch peitscht sich der Löwe nicht mit dem Schweife,
vielmehr ist derselbe in völliger Ruhe untergcscldagen, der
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i Sieget giebt an, dass in einem nahgetegnen Brunnen mehrere SKieke des
antiken Piedestaics yermanerbseMn. efteiainS- i ?. ; lg^ 4
 
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