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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Weißhäupl, Rudolf: Attische Grablekythos
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0065

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ATTISCHE GRABLEKYTHOS

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mit Firniss gefüllt, die Ornamente des letzteren — abwech-
selnd horizontale Striche und Punktreihen — weiss aufgehöht,
der Chiton rot. Die Zeichnung ist roh, der Gesichtstypus der
Sitzenden noch etwas streng, die Augen erscheinen halb von
vorn, der obere Augenlidstrich fehlt.

11. Ebenda Nr. 851 = Coli. 396, aus Attika; H. 0,213
Umf. 0,225. Der obere Teil des Bauches ist rückwärts stark
abgesplittert und ausgebrochen. Der Bauch ist fast walzenför-
mig, der Fuss erweitert sich nach unten und ist in seiner un-
teren Hälfte gefirnisst; sonst ist die Verteilung des Firnisses
und auch die des Pfeifenthones wie bei Nr. 9. Die Schulter
trägt ausser dem Ornamente von Nr. 9 elf regelmässig ge-
stellte ausgefüllte Kreise (vgl. Nr. 5). Der Bauch ist oben
begrenzt durch einen einfachen Mäander zwischen vier Pa-
rallelen, von welchen die beiden oberen rings um das Gefäss
laufen, während sich die zwei unteren ebenso wie der Mäan-
der bloss über die Bildfläche erstrecken. Seitlich ist das Or-
nament durch Vertikalen abgeschlossen. Auf dem Firniss des
unteren Teiles des Gefässbauches unmittelbar unter dem obe-
ren Rande desselben liegen zwei rote Parallelkreise, in Folge
dessen auch der schwarze Kreisring, der sich sonst hier her-
umzieht, entfällt.

Darstellung: Nike in gegürtetem rotem Armeichiton mit
Überfall eilt nach rechts auf einen Altar mit Opferflamme zu
und hält mit vorgestreckten Armen über denselben zwei bren-
nende Fackeln. Das Haar ist auf dem Haupte von einem dop-
pelten Bande zusammengehalten, fällt im Rücken fast bis zur
unteren Flügelgrenze herab und bildet an der r. Seite eine
Schulterlocke von gleicher Länge. Um die Handgelenke hat
sie je einen, um die Mitte der Vorderarme je zwei Armringe.
Mit Firniss gefüllt ist bloss das Haar der Nike. Gewand und
Haarband, der obere Teil der Flügel, ein Wellenband quer
über die Schwingen, die Flammen der Fackeln und des Al-
tares sowie die drei Spalten auf der Vorderseite desselben sind
rot; auf dem Rot der Flügel sind schwarze Punkte aufgehöht.
Weiss sind die Akroterien des Altares und eine horizontale
 
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