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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Weißhäupl, Rudolf: Attische Grablekythos
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0068

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58

ATTISCHE GRABLEKYTHOS

78, 13. H. 0,32. Bauch gedrungen, Fussplatte vorhanden.
Verteilung des Firnisses und des Pfeifenthones und Schulter-
ornament (mit Ausnahme der Kreise) wie bei Nr. 14. Bauch
oben und unten durch einen reichen Mäander (im Bereiche
der Bildfläche) zwischen je drei Parallelkreisen abgeschlossen.
Darstellung (teilweise beschädigt): Vorbereitung zum Grabes-
gange. In der Mitte steht auf einem lehnenlosen Stuhle mit
geraden durch einen Querstab verbundenen Beinen ein breiter,
tiefer Korb mit Tänien. Beiderseits ist eine im Profil gezeich-
nete Frau damit beschäftigt, noch weitere Gegenstände hinein-
zulegen. Die Frau links ist bekleidet mit Ärmelchiton (deut-
liche Spuren von Rot vorhanden) und Himation, das den r.
Arm und die r. Brust freilässt. Sie trägt Ohrringe und um
den r. Arm ein Armband. Vor sich hält sie eine lano-e Tänie.

O

Die entsprechende Figur rechts trägt ärmellosen Chiton mit
Überwurf, Haarbeutelfrisur und Haarband. Sie beugt sich
nach links über den Korb nnd hält in der L. eine Lekythos,
in der R. etwas höher ein Alabastron. Über dem Stuhl läuft
im Bogen die Inschrift: xafO?HOPAB. Haare, Himation,
Lekythos, eine der im Korbe befindlichen Tänien und der
Korb selbst sind mit Firniss gefüllt, letzterer ist mit einem
gelben Mittelstreifen zwischen weissem Mäander und eben-
solchem Blattkranz verziert . Die übrigen Tänien und das Ala-
bastron sind weiss, eine Tänie ist ausserdem mit Firniss ge-
strichelt. Der Stuhl, das Haarband der Frau rechts und die
quergehenden Teile des Haarbeutelbandes sind rot. Der Stil
ist streng, der obere Augenlidstrich scheint zu fehlen.

16 und 17. Lekythosfragmente, welche nebst einer grösse-
ren Anzahl von Vasen verschiedener Technik in einem Brun-
nen bei Tarent gefunden wurden und in das Museum der
Stadt kamen. Dieselben sind jetzt zu einer Lekythos verbun-
den, schienen mir aber hei, freilich nur flüchtiger, Besichtigung
trotz der gleichen Verhältnisse und der gleichen Technik von
zwei Gefässen zu stammen. Sicher gehören drei Fragmente
zusammen, welche folgende Darstellung gehen : Eine nach
links gewendete Frau, bekleidet mit rotem Chiton mit dunkle-
 
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