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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Brueckner, Alfred: Porosskulpturen auf der Akropolis, 2, Der grössere Tritongiebel
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0098

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POROSSKULPTUREN AUF DER AKROPOLIS

Der Stein ist ein mergeliger Kalkstein von etwas härterer
Art als der vom Typhongiebel, auch hat er zahlreichere Bla-
sen, die an der Oberfläche der Körper sichtbar werden und in
diesem einen Blocke vorwiegend in wagerechten Streifen ver-
laufen. Es erscheint in ihnen vielfach eine staubartio-e weisse

O

Masse. Da diese nicht nur an der durch den Bildhauer lierne-

O

stellten Oberfläche, sondern auch an Bruchstellen innerhalb
des Blockes sich findet, so ist sie natürlich und nicht etwa in
die Blasen hineingeschmiert um diese zu verdecken. Eine sol-
che Ausgleichung der Fehler des Poros durch Auftragung
eines Stucküberzuges, auf den erst die Farbe aufgesetzt wäre,
hat Purgold angenommen 1. Aber unter der jetzt so vergrösser-
ten Zahl von Porosskulpturen auf der Burg ist dafür kein
sicheres Beispiel namhaft zu machen und die chemische Un-
tersuchung, welche im Aufträge der Ephorie zur Erhaltung
der Farben vorgenommen worden ist, hat ergeben, dass die
Farben unmittelbar auf den Poros aufgetragen wurden2. Der
Ton des Steines ist hell, gelblich. Soviel ich sehe, sind alle
Bruchstücke, welche auf Tafel 11 zum Tritongiebel gezogen
sind, von derselben völlig muschelfreien Sorte Poros. Aber
selbst eine verschiedene Härte und Güte des Steines würde
nicht nötigen, ein im übrigen gesichertes Bruchstück aus dem
Giebel zu entfernen. Denn wie verschieden die Blöcke ausfie-
len und vom Bildhauer verwendet wurden, ist schon von Pur-
gold nnd Studniczka3 aus Anlass der kleineren Porosgiebel
bemerkt Avorden. Nachdem es neluno-en ist, von der rechten
Endplatte des Hydragiebels beträchtliche Stücke zusammen zu
brino-en, welche von der weiteren Entwickelung des Schlan-
genleibes, von seinen lebhaft auf und abgehenden Windungen
eine Anschauung gewähren, so zeigt es sich, dass diese Platte
des Giebels aus einem weit besseren, kaum eine Muschel ent-

'l ’Effl7][Aspl; äp'^aioXoyi.xr) 1885 S. 249.

2 AeXüov 1888 S. 232.

3 Pargold, ’E<pr)p.epls äpyaioXoyixr) 1885 S. 242, Sludniczka, Athen. Milthel-
langen 1886 S. 64.
 
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