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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Heberdey, Rudolf: Zur Statue des Antenor
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0141

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ZUR STATUE DES ANTENOR

131

Gusskanales mit eingegossen. Auf diesen wurde die Statue ein-
gelassen. durch kleine Drehungen in die gewünschte Lage ge-
bracht und schliesslich durch den zweiten Bleiverguss der Auf-
bau des Anathems vollendet.

Betrachten wir von dieser aus rein technischen Erwägungen
abgeleiteten Anschauung aus noch einmal die Frage der Zu-
gehörigkeit, so ergibt sich als Hauptbedingung die Möglich-
keit, die Statue so aufzustellen , dass der für das Loch in der
Plinthe bestimmte Dübel innerhalb der oberen Erweiterung
Platz findet, andererseits der Plinthenausschnitt für die Füsse
der Statue genügend Raum gewährt. Dass und wie dies mög-
lich ist, zeigen die beigegebenen Abbildungen : man ersieht
daraus, dass für eine passende Ergänzung der Füsse genügend
Raum ist, ohne dass man gezwungen wäre den Dübel bis an
den hintersten Rand des Loches zu rücken: es bleibt auch
noch die Freiheit, die ganze Figur etwas nach rechts auf der
Basis zu verschieben. Allerdings ist das scheinbar schlagendste
Argument, die Übereinanderstellung beider Dübellöcher da-
mit in Wegfall gekommen, aber dies hatte sich ja als trüge-
risch von vornherein erwiesen : andererseits ist aber auch Gard-
ner’s Schlussfolgerungen in dem Hauptpunkte der Boden ent-
zogen worden. Es trägt sich also nun, wie viel man den übri-
gen Gründen Beweiskraft zuerkennen kann. Und hierin scheint
Gardner doch etwas zu skeptisch zu sein : mögen auch die ein-
zelnen Thatsachen für sich keine besondere Bedeutung bean-
Sprüchen können, in ihrer Vereinigung sprechen sie durchaus
zu Gunsten von Studniczka’s Hypothese. Besonders muss die
Übereinstimmung in der Form der Plinthe und des Anschnit-
tes betont werden : eine Durchmusterung des vorhandenen Ma-
teriales zeigt die grösste Mannigfaltigkeit in diesem Punkte,
ohne dass es doch gelänge einen der Plinthe entsprechenden
Ausschnitt in einer Basisplatte ausfindig zu machen, während
Plinthenumriss und Ausschnitt hier sich in auffälliger Weise
zusammenfügen, wie unsere Abbildung zeigt. Und man muss
eingestehen, dass solch ein Plinthenumriss etwas weit indivi-
duelleres ist als etwa die Plinthendicke, etwas so individuel-
 
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