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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 1
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Blinkenberg, Christian: Epidaurische Weihgeschenke, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0013

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EPIDÄURISCHE WEIHGESCHENKE

Die meisten der im epidaurischen Asklepiosheiligtum auf-
gefundenen Steine mit Votivinschriften waren, wie gewöhn-
lich, dazu bestimmt, besonders gearbeitete Weihgeschenke zu
tragen. Sie haben deshalb fast durchgehende eine regelmässige,
vierseitige Form, oft mit einfachem Profil oben und unten.
Abweichende Formen kommen unter den Basen nur verein-
zelt vor; die bekanntesten Beispiele sind die als Schiffsvor-
derteil gearbeitete Basis, vermutlich einer Nike, von der ich
Askl. S. 124 eine schlichte Skizze gegeben habe1, und die
in der Expedition de Moree II Taf. 80 abgebildete Drei-
fussbasis, deren Inschrift Askl. S. 127 veröffentlicht ist.
Ausser den genannten Basen sind aber auch anders gear-
beitete Steine gefunden, die keine besonderen Weihgeschenke
getragen haben, sondern an sich als Anatheme zu betrachten
sind. Es sollen davon hier zunächst eine Reihe von tischälin-
lich geformten Steinen, im zweiten Abschnitt einige steinerne
Wasserbecken besprochen werden2.
Ein kleiner Kalkstein block (0,7 2m 1., 0,28 b r., 0,35h.) bil-
det die Form des gewöhnlichen dreibeinigen Tisches nach3.
Es hebt sich an den Seiten der Rand der Tischplatte in nie-
drigem Relief hervor; in derselben Weise ist an beiden Lang-

1 Mit Askl. wird auf des Verfassers Asklepios og lians fraender i Hieron
ved Epidauros (Kopenhagen 1893) verwiesen.
2 Ich bin Herrn Kavvadias für die Erlaubniss zur Veröffentlichung zu
grossem Danke verpflichtet.
3 Eine schematische Zeichnung dieses Stücks ist in meiner Abhandlung
Les inscriptions d’Epidaure (Nordisk tidsskrift for filologi, 3 raekke, III S.
163) gegeben, wo das Alter der Inschrift wol zu niedrig geschätzt ist; sie
wird ins 4.-3. Jahrhundert gehören.

ATHEN. MITTHEILUNGEN XXIII.

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