DOI Heft:
Heft 1
DOI Artikel:Ziebarth, Erich: Inschriften aus Athen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0038
26
E. ZIEBARTH
darunter in grösseren, viel späteren Buchstaben:
ΜΗΔΕ ΙοΥΤΟΔΕΥ
T E P Ο N
ΑΜφ I ΘΑΛΗΣ
Φ I Λ t ΝΟΣφ I AI NOY
ΕΥΩΝΥΜΕΥΣ
EP I ΜΗΔΕΙΟΥ
ANTITOYAM
Φ I ΘΑΛΟΥΣ
NI ΚΙΑΞΚΑΛΛ1ΜΑ
X Ο Y λ \ o /s Air-Xi
Diese Inschrift ist erst eingehauen als von dem ursprüng-
lich mehr als doppelt so breiten Stein rechts (von der Vor-
derseite aus gerechnet) ein grosses Stück grade abgeschnitten
war, jedenfalls weil das schöne Marmorstück eine andere
Verwendung fand.
Die Datirung [έπί] Μτδείου το δεύτερον bestätigt, was schon
Homolle im Bull, de coi'r. hell. 17, 172 A. an dem Bei-
spiel des Archon Argeios nachwies, dass in späterer Zeit eine
Iteration des Archonten - Amts zulässig war. Dass speziell Me-
deios dreimal Archon gewesen ist, war schon aus der Inschrift
C. I. A. 111 1014 bekannt, über welche Homolle a. a. 0. zu
vergleichen ist. Das zweite Archontat des Medeios fällt nach
Homolle etwa in das Jahr 80/79, nach Schöffer (bei Pauly-
Wissowa s. v. Archontes) in das Jahr 84/83 vor Chr. Ein
Φιλΐνος Φιλίνου Εύωνυμεύς ist Ephebe επί Απολλοδώρου άοχοντος
( 45/44 vor Chr.) G.I.A. I! 481, also nicht mit dem unsrigen
identisch. Der Zweck der Inschrift scheint die Aufzeichnung
der zur Vornahme gewisser kultlicher Handlungen für jedes
Jahr designirten παΐδες αμφιθαλείς zu sein ; im Behinderungs-
falle konnte an Stelle des designirten. άντί του αμφιθαλούς, ein
anderer eintreten. Man denkt dabei an die bekannte Stelle in
Plut. Thes. 22 (vgl. Eustath. ad 11. XXII 495 p. 1283 ), nach
der am Pyanopsienfeste ein παΐς αμφιθαλής die είρεσιώνη trug
Μηδείου τό δεύ-
τερον
αμφιθαλής
Φιλΐνος Φιλίνου
Εΰωνυμεύς'
επί Μηδ είου
άντί τού άμ-
φιθαλους
Νικίας Καλλίμα-
χου Διραδιώτ[ης]
E. ZIEBARTH
darunter in grösseren, viel späteren Buchstaben:
ΜΗΔΕ ΙοΥΤΟΔΕΥ
T E P Ο N
ΑΜφ I ΘΑΛΗΣ
Φ I Λ t ΝΟΣφ I AI NOY
ΕΥΩΝΥΜΕΥΣ
EP I ΜΗΔΕΙΟΥ
ANTITOYAM
Φ I ΘΑΛΟΥΣ
NI ΚΙΑΞΚΑΛΛ1ΜΑ
X Ο Y λ \ o /s Air-Xi
Diese Inschrift ist erst eingehauen als von dem ursprüng-
lich mehr als doppelt so breiten Stein rechts (von der Vor-
derseite aus gerechnet) ein grosses Stück grade abgeschnitten
war, jedenfalls weil das schöne Marmorstück eine andere
Verwendung fand.
Die Datirung [έπί] Μτδείου το δεύτερον bestätigt, was schon
Homolle im Bull, de coi'r. hell. 17, 172 A. an dem Bei-
spiel des Archon Argeios nachwies, dass in späterer Zeit eine
Iteration des Archonten - Amts zulässig war. Dass speziell Me-
deios dreimal Archon gewesen ist, war schon aus der Inschrift
C. I. A. 111 1014 bekannt, über welche Homolle a. a. 0. zu
vergleichen ist. Das zweite Archontat des Medeios fällt nach
Homolle etwa in das Jahr 80/79, nach Schöffer (bei Pauly-
Wissowa s. v. Archontes) in das Jahr 84/83 vor Chr. Ein
Φιλΐνος Φιλίνου Εύωνυμεύς ist Ephebe επί Απολλοδώρου άοχοντος
( 45/44 vor Chr.) G.I.A. I! 481, also nicht mit dem unsrigen
identisch. Der Zweck der Inschrift scheint die Aufzeichnung
der zur Vornahme gewisser kultlicher Handlungen für jedes
Jahr designirten παΐδες αμφιθαλείς zu sein ; im Behinderungs-
falle konnte an Stelle des designirten. άντί του αμφιθαλούς, ein
anderer eintreten. Man denkt dabei an die bekannte Stelle in
Plut. Thes. 22 (vgl. Eustath. ad 11. XXII 495 p. 1283 ), nach
der am Pyanopsienfeste ein παΐς αμφιθαλής die είρεσιώνη trug
Μηδείου τό δεύ-
τερον
αμφιθαλής
Φιλΐνος Φιλίνου
Εΰωνυμεύς'
επί Μηδ είου
άντί τού άμ-
φιθαλους
Νικίας Καλλίμα-
χου Διραδιώτ[ης]