Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

DOI Heft:
Heft 1
DOI Artikel:
Körte, Alfred: Kleinasiatische Studien, 3
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0162

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
150

A. KOERTE

kien Taf. 25 S. 167 f.), ist durch seine Datirung auf das Jahr
269 nach Chr. besonders interessant.
Dieser kurze Überblick wird zu dem Beweise genügen, dass
die Arcosolien eine in Italien aufgekommene Grabform sind,
die allmählich immer weitere Verbreitung gefunden hat; die
meisten in den Provinzen bekannten Beispiele gehören dem
III. bis V. Jahrhundert an, auch von den phrygischen kann
ich keins für vorhadrianisch halten. Reber scheint geneigt
(S. 587), wenigstens das dorische Felsgrab von Tschukurdscha
um 100 Jahre älter anzusetzen. Aber aus dieser Zeit sind Ar-
cosolien meines Wissens im Osten nicht nachzuweisen ; die
Architekturformen scheinen mir in der Zeit Hadrians und
selbst der Antonine ebenso gut möglich, und die hohe mate-
rielle Blüte des Hochlandes, wie eine so stattliche Anlage sie
zur Voraussetzung hat, beginnt nach Ausweis der Inschriften
erst im zweiten Jahrhundert L
Die aus der inneren Anlage erschlossene Datirung der Grä-
ber wird durch ihre Fassaden schlagend bestätigt; ich darf
dafür auf Hebers Abbildungen und Ausführungen (S. 589 ff.)
verweisen. Eine für die Spätzeit sehr charakteristische Ein-
zelheit am Solongrab von kümbet, die Perrot allein schon
hätte abhalten sollen, das Grab ins V. oder IV. Jahrhundert
zu setzen (S. 232), hat auch Reber nicht recht hervorgeho-
ben. Unter den Köpfchen, die zwischen den Kragsteinen des
Giebels angebracht sind , befinden sich neben Löwen und
Gorgonenköpfen auch zwei unverkennbare Theatermasken spä-
ter Form; die eine nimmt an der linken Seite den zweiten
Platz von unten, die andere den obersten auf der rechten Seite
ein. An demselben Grab möchte ich noch zwei Punkte gegen

1 Rebers Datirungen sind merkwürdig widerspruchsvoll. Auf S. 541 lesen
wir, dass 'einige Felsengräber im Bergland von einer selbst hier wieder er-
wachten Wohlhabenheit um die letzte Zeit der Republik oder zu Anfang
der Kaiserzeit sprechen ’ während erS. 587 das älteste dieser Gräber 'nicht
vor die Zeit um Christi Geburt fallend ’ nennt. Das Solongrab von Kümbet
gehört nach S. 545 in die Zeit um Christi Geburt, nach S. 589 in die An-
toninenzeit.
 
Annotationen