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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 1
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Körte, Alfred: Kleinasiatische Studien, 3
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0165

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KLEINASIATISCHE STUDIEN. III.

153

hat da noch nicht viel geändert, erst die römischen Kaiser
haben das weite Land der abendländischen Kultur wirklich
erobert, weil sie ihm die Grundbedingungen einer höheren
Entwickelung schenkten, gesicherten Frieden und eine geord-
nete Verwaltung. Etwa seit der Regierung Hadrians ist der
glänzende Aufschwung allenthalben zu verfolgen, der seinen
Höhepunkt in der ersten Hälfte des III. Jahrhunderts erreicht.
Überall erheben sich prächtige Tempel1, Theater und Bäder,
überall treibt man mit Statuen und Ehrendecreten Luxus,
weiht den alten Landesgöttern Altäre und Reliefs mit grie-
chischer Inschrift, und schmückt selbst in Dörfern gern die
Grabsteine mit einem griechischen Epigramm. Damals ent-
standen auch die Felsgräber, die mit den alten Zeugen einer
früheren Glanzzeit des Landes wetteifern sollten, aber freilich
an monumentaler Wirkung hinter ihnen Zurückbleiben.
Die mächtig vordringende Kraft der jonischen Kultur in der
Mermnadenzeit, und dann wieder die gewaltige Kulturleistung
des alternden Hellenismus unter der weisen Leitung Roms,
das sind die beiden weltgeschichtlichen Erscheinungen, von
denen Phrygiens Felsendenkmäler mit beredter Zunge zu uns
sprechen.
Bonn.
A. KÖRTE.

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1 Unter Hadrian ist z.B. der besterhaltene griechische Tempel Phrygiens,
der Zeustempel von Aizanoi erbaut,
 
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