Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

DOI Heft:
Heft 2-3
DOI Artikel:
Pollak, Ludwig: Priamos bei Achill
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0181

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
PRIAMOS BEI ACHILL

(Hierzu Tafel IV)
Das Vasenbild, welches mit freundlicner Einwilligung des
Herrn Generalephoros Kavvadias auf Taf. 4. nach einer Zeich-
nung des Herrn Gillieron publicirt wird, befindet sich auf
der Lekythos Nr 486 des Nationalmuseums in Athen. Die
31,5cm hohe, in Koropi in Attika 1877 gefundene Lekythos
kam im selben Jahre unter Nr. 1916 in die Sammlung der
Arch. Gesellschaft. Das Gefäss hat ein wenig gelitten. Einige
Abschürfungen machen sich besonders im Bilde unangenehm
bemerkbar. Auf der Schulter trägt die schon entwickeltere For-
men zeigende, schwarzfigurige Lekythos aneinander gereihte
Lotosknospen und darüber Strichelchen Das Bild auf dem
Bauche des Gefässes ist oben durch ein Ornament begrenzt,
welches einen zwischen zwei Leihen von Knöpfen im Zick-
zack gespannten Faden nachahmt. Nach unten zu schliesst ein
thongrundiger Streifen ab. Neben flüchtigen finden wir im
Hauptbilde sorgsamer ausgeführte geritzte Teile; an einigen
Stellen ist Weiss und Rotbraun (letzteres in der Abbildung
durch Schraffirung wiedergegeben) als Deckfarbe benützt.
Auf einen nach links auf einer Kline gelagerten, unterwärts
bekleideten bärtigen Mann eilen von links ein Greis und zwei
Frauen zu; von rechts kommt ihnen eine dritte entgegen. Das
Gesicht des Gelagerten, welches auf die Herannahenden ge-
richtet ist, ist ein wenig missglückt; es entbehrt des schärferen
Profiles, denn der Pinsel strich hier zu breit. In der Rechten
hält er ein langes Messer, mit dem linken Unterarme stützt er
sich auf ein Polster, die Handlung der Linken ist durch die
Verletzung der Vase unklar. Das Gewand, welches ihm Schoss
und Beine verhüllt, ist wie bei den anderen Gestalten spär-
lich getüpfelt. Hinter seinem Kopfe breitet sich Laubwerk aus.
Vor der Kline, deren Fuss reich geschnitzt ist, steht das nie-
drigere Speisetischchen mit tänienartig herunterhängenden,
" 12

ATHEN. MITTHEILUNGEN XXIII.
 
Annotationen