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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 2-3
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Prott, Hans Theodor Anton von: Enneakrunos, Lenaion und Dionysion en Limnais
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0242
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H. VON PROTT

αρχαιότατα gebraucht, denn wie hätte er behaupten und
entscheiden können, die Anthesterien seien auch älter als die
Lenaien ? Der Gomparativ würde psychologisch vielleicht er-
klärbar sein, da ja von zwei Göttern und zwei Heiligtümern
die Rede ist, wenn nur nicht die ganz bestimmte Angabe τή
δωδέκατη έν ρ.ηνί Άνθεστηριώνι folgte. So muss man denn auch
hier einen Mangel von Präzision im Ausdrucke annehmen, wenn
man nicht die Frage wirklich für unentschieden halten will.
Denn das einzige Mittel, welches die Schwierigkeit beseitigen
Würde, die Conjektur ω τά αρχαιότερα Διονύσια τνό δωδέκατη
ποιείται έν ρ.η<ύή)ί <(Γαρ.ηλιώνι καίΆνθεστηριώνι wage ich nicht
vorzuschlagen, wenngleich es eigentlich auflallt, weshalb
nicht auch die alten und allen Joniern gemeinsamen Lenaien
zum Beweise herangezogen sind.
Überschauen wir zum Schlüsse die Thukydides - Stelle, so
wird Niemand behaupten dürfen, dass Dörpfelds Erklärung
(Athen. Mitth. 1895 S. 188 ff.) philologisch unmöglich sei,
und Niemand leugnen können, dass sie die einzig konsequente
ist, welche allein die sachlichen Schwierigkeiten beseitigt.
Den sprachlichen Ausdruck allerdings glaube ich im Einzelnen
anders verstehen zu müssen. Dörpleld betont, wie mir scheint,
zu sehr, dass in der Beweisführung des Thukydides το προς
νότον ριάλιστα τετραρι,ιν.ένον keine Rolle mehr spiele und un-
beachtet bleibe, in Folge dessen also τούτο τό ρ.έρος τής πολεως
dasselbe bezeichne, was vorher durch ή άκρόπολις καί τό
ύπ’ αύτήν πρός νότον ρ,άλιστα τετραρ.ρ.ένον zusammengefasst sei.
Der scharfe Gegensatz von αυτή ή άκροπολις und τούτο το pt-έρος
verlangt nach meinem Gefühle, dass auch im Folgenden die
Zweiteilung beibehalten ist. Darnach kann ich unter τούτο το
αέρος τής πολεως nicht diesen i eil der heutigen Stadt, diesen
Stadtteil’, sondern nur 'diesen Teil der damaligen Stadt
nämlich τό ύπ’αύτήν πρός νότον μάλιστα τετραρ.ρ,ένον verstehen.
Gemeint ist damit das Pelargikon und dieses lag zum grössten
Teile südlich der Akropolis, umfasste aber auch den Westab-
hang und griff auf den Nordabhang über. Trotzdem kann μά-
λιστα nicht 'hauptsächlich, maximam partem' heissen. Es
 
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