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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 2-3
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Rubensohn, Otto: Kerchnos
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0315

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KERCHNOS

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phorie stammt etwa aus dem Ende des fünften Jahrhunderts,
einer etwas späteren Zeit mag die cumäische Amphora in Pe-
tersburg angehören. Die Übergaburkunde der eleusinischen
Epistaten schliesslich mit der Erwähnung des Kercbnos ist
datirt auf das Jahr 4 08/7. Die grössere Menge der Zeugnisse
für den Gebrauch des Kerchnos im eleusinischen Kultus ver-
teilt sich also über das ganze vierte, das Ende des fünften und
den Anfang des dritten Jahrhunderts. Die Fundumstände
weisen daneben aber auch eine ganze Anzahl der in Eleusis
gefundenen Iierchnoi in spätere Zeiten, sogar in die römi-
sche Periode (vgl. Philios, Έφ-η^ερΙς άρχ. 1885 S. 173). In
römische Zeit gehören das Relief aus dem städtischen Eleu-
sinion , den Fries vom Propylon des Appius Claudius und
die Cistophoren in Eleusis und Cambridge. Wir haben also
den Beweis dafür, dass die Caeremonie mit dem Kerchnos bis
in die späteren Zeiten hinein fortgesetzt in Eleusis ausgeübt
worden ist. Doch auch aufwärts können wir vielleicht die Be-
folgung dieser Sitte nachweisen, wenn es auch als befremdend
hervorgehoben werden muss, dass sich nur sehr geringe und
dazu noch zweifelhafte Reste von Kerchnoi aus Zeiten nach-
weisen lassen, die dem vierten Jahrhundert — in eine frühere
Epoche dürfen wir aus Gründen der Technik und des Stils die
betrachtetenGefässe nicht setzen—vorausgehen.Einige schwarz-
figurige Deckel wie der hier nach Gillierons Zeichnung1 wie-


dergegebene, haben sich in Eleusis gefunden. Das abgebildete
Exemplar trägt eine Weihinschrift an die beiden Göttinnen.
Zwei andere Exemplare derselben Form mit grauschwarzem

* Der untere ornamentirte Rand ist in der Zeichnung teilweise ergänzt.
 
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