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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 2-3
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Wiegand, Theodor: Das Theater zu Priene
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0319

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DAS THEATER ZU PRIENE
(Hierzu Tafel XI)
Nachdem über das im Winter 189ö/97 ausgegrabene Thea-
ter von Priene schon durch Alexander Conze1, dann durch
Hans Schräders Vortrag über die dortigen Ausgrabungen der
K. preussischen Museumsverwaltung2 und jüngst durch W.
Dörpfelds in so mancher Hinsicht befreiend wirkenden Auf-
satz über das griechische Theater Vitruvs3 einiges bekannt ge-
worden ist, soll mit einer vorläufigen Veröffentlichung des
wichtigen Bauwerks nicht gezögert werden. Eine ausführ-
lichere Darstellung bleibt dem künftigen Berichte über die
Ausgrabungen Vorbehalten.
Das Theater liegt an einer von antiken Gebäudetrümmern
bedeckten Berglehne, die zu dem schroffen, die Stadt im
Norden beherrschenden und abschliessenden Akropolisfelsen
emporführt. Es füllt den Platz von etwa 1 l/2 gewöhnlichen
insulae der Stadt aus und ist allerseits von geraden Strassen
begrenzt.
Der erste Blick auf die marmornen Rusticaquadern des Ske-
nengebäudes und der Parodoi, auf die gut profilirten archi-
tektonischen Zierformen lässt jeden Zweifel an der einheit-
lichen, hellenistischen Entstehung des Baues zurücktreten.
Inschriften am Altar und an den Basen mehrerer Ehrenstatuen
aus dem dritten vorchristlichen Jahrhundert, deren Alter sich
aus dem Vergleich mit zuverlässig datirten prienischen Ur-
kunden ergiebt, bestätigen das. Leicht davon zu unterschei-
den sind die Spuren eines systematischen römischen Umbaues
der Skene, dessen Mauern auf dem beigegebenen Plane W.

K Arch. Anzeiger 1897 S. 71.
2 Arch. Anzeiger 1897 S. 178.
3 Athen. Mitth. 1897 S. 439 ff.
 
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