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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 2-3
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Funde
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0373

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FUNDE

361

Besondere Wichtigkeit gewinnen die im Namen der grie-
chischen archäologischen Gesellschaft seit vorigem Jahr durch
Herrn Sotiriadis in Thermon geleiteten Ausgrabungen durch
den Fund eines altertümlichen Tempels des Apollon, dessen
Dach nebst seinem Schmuck ebenso wie die Metopen nur aus
Thon bestehen. Ausser Thon scheint zum Bau ausschliesslich
vergängliches Material verwendet worden zu sein (Holz, unge-
brannte Lehmziegel, vielleichtauch Bruchstein mit Lehm), nur
die Fundamente und Stufen bestehen aus Stein, ausserdem fin-
den sich steinerne Säulentrommeln, die aber zum Ersatz ur-
sprünglicher hölzerner Säulen gehören. Die Metopen sind mit
grossen menschlichen Figuren bemalt; die plastischen Verzie-
rungen bestehen hauptsächlich aus männlichen und weiblichen
Köpfen, welche abwechselnd die Sima schmückten,die weib-
lichen Köpfe als Endstücke der Deckziegel, die männlichen,
zum Teil Silensköpfe, als Wasserspeier. Der Tempel ist ein
Peripteros mit fünf Säulen an der Front und fünfzehn an der
Langseite; die Cella ist durch eine in der Axe befindliche Säu-
lenstellung in zwei Schiffe geteilt. (Vorläufige Berichte: *Αστυ
4. 28 Ιουνίου 1898 und sonst).
Für dieselbe Gesellschaft hat Herr D. Stauropullos auf
Rheneia Ausgrabungen geleitet, die (nach dem ’Άστυ 24
Σεπτ. 1898) zur Auffindung der Bestattungs-Reste geführt ha-
ben, welche die Athener 426 bei der Reinigung von Delos
überführten. Ein Bezirk von etwa 500qm, miteiner Mauer um-
geben, enthielt eine etwa l/2 Meter starke Schicht von Gebei-
nen nebst den ehemals den Verstorbenen mit ins Grab ge-
legten Beigaben. Die Schicht war mit gewöhnlichen Stein-
platten bedeckt, durch ebensolche, senkrecht gestellte in ein-
zelne Vierecke, und diese mitunter sogar noch durch weitere
horizontale Platten in verschiedene Schichten geteilt. Beson-
ders zahlreich sind Scherben von grossen, meist archaischen
Gelassen, aber auch ganz erhaltene Vasen fehlen nicht, von
den prähistorischen bis zu den rotfigurigen. Eine Anzahl von
rotfigurigen Gefässen entstammt einer Reihe von etwa 30 Po-
rossarkophagen, die sich in derselben Anlage fanden. Manver-
ATHEN. MITTHEILUNGEN XXIII. 24
 
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