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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

DOI issue:
Heft 4
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Drerup, Engelbert: Ein athenisches Proxeniedekret für Aristoteles
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0381

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EIN ATHENISCHES PROXENIEDEKRET FÜR ARISTOTELES

Bisher war von engeren Beziehungen zwischen dem athe-
nischen Staate und Aristoteles so gut wie nichts bekannt.
Nur die Vita Marciana (S. 430 Rose: Arist. fragm.3, 1886) und
derAmmonius latinus (S. 446 Rose) berichteten,dass Aristote-
les sich bei König Philipp im Interesse Athens brieflich ver-
wandt habe, und nach Hermippos bei Diogenes Laertius V, 1,2
soll er sogar als Gesandter Athens zu Philipp gegangen sein
(πρεσβεύοντος αΰτου προς Φίλιππον υπέρ Αθηναίων). Weiter wird
uns an den beiden erstgenannten Stellen mitgeteilt,der atheni-
sche Staat habe seinen Dank dadurch abgestattet, dass er
dem Aristoteles eine Bildsäule auf der Burg errichtete : was
Wahres daran ist, können wir nicht kontrolliren.
Über das offizielle Verhältniss zwischen Aristoteles und
Athen hätte man indessen längst Genaueres wissen können,
wenn man die arabische Lebensbeschreibung des Aristoteles
von Ibn Abi Usaibi'a beachtet hätte, die zu einem grossen
Teile auf die Biographie des Ptolemaios Chennos zurückgeht
und in dieser Partie schon im Jahre 1869 von Moritz Stein-
schneider (« Al-Farabi » Memoires de Vacademie imperiale
des Sciences de St. Petersbourg, VII Serie, XIII, 4, An-
hang 3) erstmalig deutsch herausgegeben war. Jüngst hat nun
Anton Baumstark in seiner im Buchhandel noch nicht erschie-
nenen Habilitationsschrift 'Syrisch-arabische Biographieen des
Aristoteles’ (Leipzig 1898, Teubner), welche ich seiner Güte
verdanke, die auf Ptolemaios zurückzuführenden Stücke des
Ihn Abi Usaibi'a in neuer besserer Übersetzung vorgelegt,
und darunter findet sich auch S. 46/8 das Folgende:
'Wegen der Menge der Wolthaten und des Guten, das er auf
diesem Gebiete erwies, gingen die Athener so weit, sich zu
versammeln und den Beschluss zu fassen, eine Inschrift zu
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ATHEN. MITTHEILUNGEN XXIII.
 
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