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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 4
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Holwerda, J. H.: Paraskēnia, Parodoi, Periaktoi
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0396

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384

J. H. HOLWERDA JR.

fanden. Wenn nun von einem solchen Ort eine Thür in die Or-
chestra führte, scheint es mir unzweifelhaft, dass auch sie zum
Auftreten benutzt worden sei.
Wie diese Thüre gebildet war, lässt sich nach meiner Mei-
nung noch ziemlich genau ermitteln. Dafür kommt in Be-
tracht die schon angeführte Stelle des Pollux (IV, 126) παρ’ έκά-
τερα δέ των θυρών . . . άλλαι δύο είεν άν μία εκατέρωθεν, προς άς α£
περίακτοι συμπεπήγασιν. Die Periakten sind an einer Thüröffnung
aufgestellt. Ich glaube,dass wir also zunächst annehmen müssen,
es sei eine besondere Vorrichtung, welche vor der Öffnung
stand und diese verdeckte. Vergleichen wir mit dieser Annahme
die Ansicht Dörpfelds (S. 126). In Fig. 51 zeichnet er ein
'Paraskenion mit zweiseitiger Periakte’, aber eine solche Vor-
richtung ist nichts Anderes als eine um eine mittlere Angel
drehbare Thür, wie er auch schon selbst sagt; er hat also
schon auf Grund der erhaltenen Reste die Thüre angenommen,
welche wir bei den Schriftstellern bezeugt gefunden haben.
Wenn wir aber diese Öffnung in dem Paraskenion als Thür
erkannt haben, kann Dörpfelds Fig. 52 nicht ganz richtig sein.
Wenn man die Periakte so in dem Paraskenion aufstellt,würde
fast die ganze Öffnung versperrt werden und es wäre unmöglich
hindurch zu gehen.Pollux sagt aber auch nicht, die περίακτοι
seien in sondern πρός, d. h. bei den Paraskenien angebracht.
Nach ihm hat man also die Periakten ein wenig vor dem
Paraskenion anzusetzen, so dass man aus den Parasiten ien-
thüren heraus und dann hinter den Periakten hervor treten
konnte.
Über die Bedeutung der Periakten handelt Pollux IV, 131.
Zuerst spricht er über Maschinerien, die dazu gedient haben,
Götter u.s. w. von oben herab erscheinen zu lassen (αίώραι),
dann fährt er fort: καταβλήματα δέ υφάσματα η πίνακες ήσαν
εχοντες γραφάς ττ\ χρεία των δραμάτων πρόσφορους' κατεβάλλετο
δ’ επί τάς περιάκτους ορος δεικνύντα η θάλατταν η ποταμόν η άλλο
τι τοιουτον. Es ist hier also die Rede von Gemälden oder πίνα-
κες mit verschiedenen Dekorationen bemalt, welche auf die
περίακτοι gestellt werden konnten. Deshalb müssen diese περία-
 
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