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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

DOI issue:
Heft 4
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Holwerda, J. H.: Paraskēnia, Parodoi, Periaktoi
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0401

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ΠΑΡΑΣΚΗΝΙΑ. ΠΑΡΟΔΟΙ. ΠΕΡ1ΑΚΤΟΙ

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che durch Abschlüssen der Paraskenien gesperrt waren, und
die grossen Eingänge für das Publikum, die έ'ξωθεν είσοδοι, die
wir schon unter dem Namen πυλώνες gefunden haben , durch
welche der Chor jetzt in ganz ungewöhnlicher Weise gezwun-
gen wird aufzutreten.
Ich glaube also annehmen zu dürfen, dass sowol der Chor
als die Nebenschauspieler aus diesen παρασκήνια in die Orche-
stra traten. An und für sich ist es gewiss viel wahrschein-
licher, dass alle Schauspieler gewöhnlich unmittelbar aus dem
selben grossen Gebäude kommen, in dem alle sich doch vorher
angekleidet haben,als dass ein Teil der Auftretenden den Weg
kommt, auf welchem noch eben die Zuschauer selbst herein-
getreten sind, und wo wahrscheinlich immer noch Leute hin
und her gehen durften.
Ich stelle mir also die Sache folgendermassen vor.
An beiden Seiten der eigentlichen Skene, deren Proskenion
die verschiedenen Häuser oder Paläste der Hauptpersonen oder
dergleichen darstellte, war eine Nebenskene angebaut, in wel-
cher sich die Garderoben u s.w. befanden. Während die einzel-
nen Hauptschauspieler aus der Skene hervorkamen, betraten
die anderen und der Chor die Orchestra durch die πάροδοι d.h.
durch die Thüren der Paraskenien. Diese Paraskenienthüren
waren verdeckt durch eine veränderliche Dekoration und die
Person, welche um diese Dekoration herum auftrat, schien von
dem Ort zu kommen, welcher durch die Dekoration vorgestellt
wurde. Diese veränderliche Dekoration bestand vielleicht mei-
stens nur in einem grossen um seine Mitte drehbaren πίναξ,
bisweilen aber stand sie auf einer περίακτος, was natürlich
grössere Änderungen gestattete.

Leiden.

J. H. HOLWERDA Jr.
 
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