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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 4
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Wilhelm, Adolf: Die sogenannte Hetäreninschrift aus Paros
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0425

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DIE SOGENANNTE hetaereninschrift aus paros 443
von der Südküste der Insel, finden sich nämlich unweit eines
alten Friedhofes und der Mauern einer alten Ansiedelung, un-
ter anderen bearbeiteten Marmorblöcken und Resten einer schö-
nen Kalymmatiendecke zwei einst zu einander gehörige Stücke
eines marmornen Architraves, das eine 0,87m lang, noch ver-
mauert, das andere, jetzt freiliegend, 0,62™ lang, beide 0,45m
dick, 0,15m hoch. Das zweite Stück trägt folgende 'schön ge-
schriebene und leicht zu lesende’ zweizeilige Inschrift, die ein-
zelnen Worte durch freie Zwischenräume getrennt. Nach Kri-
spis Abschrift:
’ύΑρχοντος Αρχελάου γυννασιαρχουντος Συνεταίρου- άντρας στά-
διον ’Απολλωνίεια Δεαράνης —
παϊδας στάδιον Νεορ.ήδης Ιΐροσθε'νου ’ λα^αττάδι ένίκα Τελέσιππος
Τεισάρχου
Der Finder ist geneigt, die Inschrift dem zweiten vorchrist-
lichen Jahrhunderte zuzuteilen ; seiner Abschrift nach würde
ich sie für etwas jünger halten. Aber in die Kaiserzeit braucht
man wegen des einmal deutlichen l-l und des E neben H und
E keineswegs hinabzugehen; dass sich l-l schon auf dem
Steine mit den Briefen der Attaliden (Arch. - epigr. Mitth.
VIII S. 95) findet, habe ich in eben jener Zeitschrift XVII
S.44 bemerkt,und bin daher auch nicht überrascht,dieser Form
in einer so ausserordentlich eleganten Inschrift wiel.G.Ins. III
201 (Astypalaia) zu begegnen. Agone erwähnt auch die leider
verstümmelte Inschrift, die Olympios Άθήναιον V S. 29 ver-
öffentlicht ; ich bin versucht zu ergänzen :
Άρχ]οντος .... του . . .
γυ]υ,νασιαρχουντος . . .
. . . ου- τούςδε τούς ά[γώνας
. . . ράτων Αίτ^ρωνος [έττε-
φανώθ]η1- άνδρας στ[άδιον καί
άνδρα]ς δόλιχον καί . . .

1 Die Lesung bleibt unsicher; . . . ιο.η; giebt Olympios Abschrift.
 
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