DOI Heft:
Heft 4
DOI Artikel:Wolters, Paul: Prähistorische Idole aus Blei
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0475
PRAEHISTORISCHE IDOLE AÜS BLEI
463
gewesen, aber seine Äusserungen sind so unbestimmt, dass
man grade bei einem so genauen Beobachter wie er das Gefühl
hat, er empfinde selbst einen gewissen Mangel an ganz zu-
verlässigem Beobachtungsmaterial. Seine älteste bezügliche
Äusserung ist, soviel ich sehe, die in der Αρχαιολογία της νή-
σου Σίκινου, 1837, S. 5, 9 : τα εις τινας νήσους, οιον Πάρον, "Ιον
καί Θήραν, άνευρισκόριενα άτελε'στατα είδωλα γυναικεία, έκ ριαο-
ρεάρου ή καί ριολύβδου1. Etwas bestimmter lautet dann die
in der Abhandlung über Anaphe, 1838, S. 408,6 : Ein solches
Figürchen aus Blei auch auf los (jedoch nicht ganz frei von
dem Verdachte der Fälschung)2. Damals kannte Ross also nur
ein einziges solches Figürchen aus Blei. Dass es mit dem spä-
ter von Finlay besessenen identisch sei, lässt sich zwar nicht
bindend beweisen, ist aber wahrscheinlich. Ross hat los am
3. Sept. 1835 nur auf einige Stunden, dann vom 31. Aug. bis
2. Sept. 1837 wieder besucht, dies zweite Mal in Begleitung
von Finlay (lnselreisen 1 S. X. 54. 154), der damals dort
die Obsidianmesser erwarb, welche neben den am Hügel von
Marathon aufgelesenen Resten gleicher Art der Grundstock
seiner Sammlung prähistorischer Altertümer wurde3, und mit
Ross zusammen bei den Bauern Gräberfunden dieser ältesten
Epoche nachspürte4 * * 7. Es wäre sehr merkwürdig, wenn Finlay
damals nicht auch das Figürchen gekauft hätte.
Noch an einer dritten Stelle spricht Ross von bleiernen Ido-
len, Arch. Aufsätze 1 S. 53 in seiner Übersicht über ' Vor-
1 Übersetzt in den Arch. Aufsätzen II S. 482, 9 (aus Marmor oder auch
Blei).
2 Abhandlungen der münchener Akademie 1838 = Arch. Aufsätze II 8.
492,16. An dieser wie an der eben genannten Stelle verweist Ross auf
Thiersch, Über Paros und parische Inschriften (Abhandlungen der mün-
chener Akademie 1834) S. 585, aber nur für die Marmorfigürchen; Blei
nennt Thiersch gar nicht.
3 Vgl. Γ. Φίνλαυ, Παρατηρήσεις επί της έν Ελβετία καί Έλλάδι προϊστορικής
αρχαιολογίας, Athen 1869, S. 15 f. Taf. 3, 8. 9 und 4, 14. 15. A. Dumont,
Revue arch. 18b9, II S. 297. Materiaux pour servir a l'histoire de l'liomme
1872 S. 216 ( = Dumont, Mölanges d’arch. S. 15 und 23).
7‘ Inselreisen I S. 160, 14.
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gewesen, aber seine Äusserungen sind so unbestimmt, dass
man grade bei einem so genauen Beobachter wie er das Gefühl
hat, er empfinde selbst einen gewissen Mangel an ganz zu-
verlässigem Beobachtungsmaterial. Seine älteste bezügliche
Äusserung ist, soviel ich sehe, die in der Αρχαιολογία της νή-
σου Σίκινου, 1837, S. 5, 9 : τα εις τινας νήσους, οιον Πάρον, "Ιον
καί Θήραν, άνευρισκόριενα άτελε'στατα είδωλα γυναικεία, έκ ριαο-
ρεάρου ή καί ριολύβδου1. Etwas bestimmter lautet dann die
in der Abhandlung über Anaphe, 1838, S. 408,6 : Ein solches
Figürchen aus Blei auch auf los (jedoch nicht ganz frei von
dem Verdachte der Fälschung)2. Damals kannte Ross also nur
ein einziges solches Figürchen aus Blei. Dass es mit dem spä-
ter von Finlay besessenen identisch sei, lässt sich zwar nicht
bindend beweisen, ist aber wahrscheinlich. Ross hat los am
3. Sept. 1835 nur auf einige Stunden, dann vom 31. Aug. bis
2. Sept. 1837 wieder besucht, dies zweite Mal in Begleitung
von Finlay (lnselreisen 1 S. X. 54. 154), der damals dort
die Obsidianmesser erwarb, welche neben den am Hügel von
Marathon aufgelesenen Resten gleicher Art der Grundstock
seiner Sammlung prähistorischer Altertümer wurde3, und mit
Ross zusammen bei den Bauern Gräberfunden dieser ältesten
Epoche nachspürte4 * * 7. Es wäre sehr merkwürdig, wenn Finlay
damals nicht auch das Figürchen gekauft hätte.
Noch an einer dritten Stelle spricht Ross von bleiernen Ido-
len, Arch. Aufsätze 1 S. 53 in seiner Übersicht über ' Vor-
1 Übersetzt in den Arch. Aufsätzen II S. 482, 9 (aus Marmor oder auch
Blei).
2 Abhandlungen der münchener Akademie 1838 = Arch. Aufsätze II 8.
492,16. An dieser wie an der eben genannten Stelle verweist Ross auf
Thiersch, Über Paros und parische Inschriften (Abhandlungen der mün-
chener Akademie 1834) S. 585, aber nur für die Marmorfigürchen; Blei
nennt Thiersch gar nicht.
3 Vgl. Γ. Φίνλαυ, Παρατηρήσεις επί της έν Ελβετία καί Έλλάδι προϊστορικής
αρχαιολογίας, Athen 1869, S. 15 f. Taf. 3, 8. 9 und 4, 14. 15. A. Dumont,
Revue arch. 18b9, II S. 297. Materiaux pour servir a l'histoire de l'liomme
1872 S. 216 ( = Dumont, Mölanges d’arch. S. 15 und 23).
7‘ Inselreisen I S. 160, 14.