Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

DOI Heft:
Heft 4
DOI Artikel:
Wolters, Paul: Prähistorische Idole aus Blei
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0477
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
465

]?R AE HISTORISCHE IDOLE AUS BLEI
plar für falsch halten, wenn es wirklich aus Thon bestände;
vgl. darüber Athen. Mitth. 1891 S. 55.
So bleibt für uns das von Edgar veröffentlichte vorläufig
das einzige nachgewiesene dieser Idole, das nicht aus Marmor,
sondern aus Blei besteht, welches deshalb auch nicht genau
die Form der marmornen Exemplare wiedergiebt. Wie sehr
die Verwendung von Blei für diese Idole als Ausnahme zu
betrachten ist, beweisen auch die erfolgreichen Ausgrabungen,
über welche Tsundas in der Έφημερΐς άρχ. 1 898 S. 137 ff.
berichtet: er hat in rund 200 Gräbern dieser Epoche über 50
Marmoridole, kein einziges aus Blei gefunden. Das von Evans,
Cretan pictographs S. 134 Fig. 137 abgebildete, übrigens
auch nicht genau übereinstimmende, Idol aus Kreta1 gilt dem
Herausgeber selbst als verdächtig und vermutlich mit Hülfe
des dort aufs neue abgebildeten Formsteins aus der Gegend
von Thyateira hergestellt (S. 132). So bleibt schliesslich nur
noch das Bleiidol aus Troja 2 zu nennen , dessen stilistische
Verwandtschaft mit den Marmoridolen auch nicht eben sehr
nahe scheint3.
Athen, Februar 1899.
PAUL WOLTERS


' Vgl. Blinkenberg a.a.O. S. 63, Crete, E.
2 Schliemann, Ilios Fig. 226. Perrot, Histoire de Varl VI Fig. 295.
3 Vgl. Alben. Mitth. 1891 S. 55, 1. Revue arch. 1895, I S. 377. S. Rei-
nach, La sculpture en Europe avant les influences greco - romaines S. 92;
zur Frage nach dem Ursprung des Typus s. H.von Fritze, Jahrbuch des In-
stituts 1897 S. 199.

ATHEN. MITTHEILUNGEN' XXIII.

31
 
Annotationen