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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 4
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Wilhelm, Adolf: Altattische Schriftdenkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0479

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ALTAT'TItCHE SCHRIFTDENK.MAELER

467

von Botho Gräf in den Athen. Mitth. 1890 S. 24 ausgesprochen
worden sind1. Ich darf Gräfs Bemerkungen im Nachstehenden
wiederholen, da zu fürchten stellt, dass sie den Epigraphikern
entgangen seien ; der Herausgeber des Corpus hat auf sie zu
verweisen unterlassen. Dernach Lepsius (Marmorstudien S. 80)
aus unterem weissem pentelischem Marmor gefertigte Block,
auf dessen Fläche die Inschrift steht, ist an der linken Seite
dieser Fläche 0,219“ hoch,während er am Bruche rechts eine
Höhe von 0,228“ zeigt. Es wächst also in der Richtung der
Schrift die Höhe der Schriftfläche: so gelegt, dass die Buch-
staben aufrecht stehen, wie in der Abbildung Tal. 10,2, hat
der Block eine schräg ansteigende Oberkante. Ferner sind
wie die Sehrifttläche so auch die Flächen, die in dieser Auf-
stellung als Ober - und Unterlläche erscheinen, sorgfältig
geglättet, die hintere und die Seitenfläche links dagegen rauh
gepickt. Dieser Sachverhalt lehrt, dass wir in Wirklichkeit
Reste eines nach oben verjüngten Pfeilers vor uns haben, der
so aufgestellt zu denken ist, dass die Zeilen senkrecht ebenso
wie auf zahlreichen Basen archaischer Weihgeschenke von
oben nach unten liefen. Von dem Kopfe dieses Pfeilers sind
uns im ganzen sechs Bruchstücke erhalten. Vier von ihnen
passen unmittelbar aneinander; zwei sind lose, beide erst von
Lölling als zugehörig erkannt, und zwar gehört das bereits
herausgegebene dem oberen Rande ( wenn man der Kürze
halber so sagen darf),das erst hier veröffentlichte dagegen dem
unteren Rande des Schriftfeldes an. Ihre Stellung lässt sich
durch Ergänzung der auf ihnen erhaltenen Schriftreste und
Verbindung mit denen der zugehörigen Zeilen der grösseren
Bruchstücke, und ausserdem, hievon unabhängig, wenigstens
einigermassen durch Rechnung feststellen, weil mit der Ent-
fernung von dem Kopf des Pfeilers die Abweichung der Zeilen
von einander wächst. Für das eine der beiden losen Fragmente
darf Z. 3 die Ergänzung καί στρατ[ευεσ6]αι als sicher gelten :

1 Vgl. H. Lechat, Monuments Piot III S. 9.
 
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