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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 4
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Wilhelm, Adolf: Altattische Schriftdenkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0485

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ALTATTISCHE SCHRIFTDENKMAELER

473

τ]ος έγρα[λ[λάτευε 'Ρα[|Ανόσιος. Anders datirt die Hekatompedon-
inschrift, ebenfalls am Schlüsse: Ταυτ’ εδοχσεν τδι δέ[ρ.οι Ιπ]ΐ
Φ[ιλοκράτος άρχοντ]ος τα έν τοΐν λίθοι[ν τούτ]οιν. Sicherlich ent-
spricht, wie zahlreiche Beispiele nichtattischer Inschriften zei-
gen, eine solche Datirung am Schlüsse durchaus demUrkun-
denstil. Für die letzte Zeile des Psephisma über Salamis er-
giebt sich, wenn meine Vermutung zutrifft, eine Länge von
mindestens (ohne πρδτος und mit sehr kurzem Namen) 30
Stellen, eine erheblich grössere Zahl für die ersten sechs Zeilen.
Ich beschränke mich auf diese Andeutungen, um nunmehr
auf eine Frage allgemeinerer Bedeutung einzugehen, die bis-
her mehrfach erörtert, doch nicht entschieden, allerdings aber
auch nur vor den Denkmälern selbst richtig zu stellen und
richtig zu beantworten ist. Es ist dies die für die Geschichte
der altattischen Schrift hervorragend wichtige Frage nach der
Zeit, der das Psephisma über Salamis zuzuteilen ist.
Auf Grund einer Vergleichung mit der Inschrift des von
Peisistratos, dem Enkel des Tyrannen, gestifteten Altars aus
dem Pythion C.I.A. IV, 1 S.41, 373 e (unsere Taf. 10,1), 'der
aus der Zeit der Herrschaft des Hippias und zwar wahrschein-
lich aus den späteren Jahren derselben stammt’, und mit der
attischen Inschrift auf dem Denkmale des Phanodikos von Si-
geion I.G.A. 495, 'dessen Entstehung um das Jahr 530 ange-
setzt worden ist’, kam Köhler zum Schlüsse, sowol der Gestalt
der einzelnen Zeichen wie dem Gesamtcharakter der Schrift nach
stelle sich das Psephisma über Salamis zwischen jene beiden
Denkmäler, scheine also in die ersten* 1 Zeiten des Hippias ge-

Παραιβάτε[ς πρδτος εγραμμάτευεν. Παραιβάτης als Eigenname auch C.I.A. I 447
Col. III Z. 32 (in den Index nicht aufgenommen); in Kyrene Diog. Laert.
II 8. 18 und in der Liste Michel 644 Z. 11; ein Spartiate Herodot V 46.
"Οτε auch in dem Psephisma in Andokides Mysterienrede 96: άρχει χρόνος
τοΰδε του ψηφίσματος η βουλή οί πεντακόσιοι οί λαχόντες τω κυάμω ότε Κλειγένης
πρώτος εγραμμάτευεν.
1 'In die letzte Zeit der Peisisfratiden’ setzte Larfeld das Psephisma in
seiner Griechischen Epigraphik in Müllers Handbuch2 I S. 449, in seinem
soeben erschienenen Handbuch der griechischen Epigraphik I S. 3 da-
gegen 'etwa zwischen 570 und 560 v. Chr.
 
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