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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 26.1901

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Drerup, Engelbert: Das griechische Theater in Syrakus
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https://doi.org/10.11588/diglit.41307#0040
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E. DRERUP

in den Felsen eingearbeitet sind ; dazwischen befindet sich
eine Wasserrinne. Hinter der Vorderwand der alten Skene,
jedenfalls noch innerhalb des Bühnengebäudes, ist der Quer-
graben von links durch einen Seitengraben zugänglich, in den
eine in den Stein gehauene Treppe hinabführt. Bei der Ein-
mündung dieses Ganges verbreitert sich der Quergraben, der
als einfacher Wasserkanal—r wie in Segesta — rückwärts den
Bereich des Theaters verlässt. Hier treten auch die Laufstege
hinzu, so dass die Treppe offenbar als Zugang zu diesem Ent-
wässerungssystem betrachtet werden muss.
Aber die Gräben scheinen doch noch anderen Zwecken ge-
dient zu haben, da für eine Entwässerungsanlage so sauber
gearbeitete Laufstege und der bequeme Zugang nicht notwen-
dig gewesen wären. Man kann zunächst daran denken, dass
wir in dem Quergraben einen unterirdischen Verbindungsgang
zwischen Bühnenhaus und der Mitte der Orchestra haben, wie
er nachgewiesen ist in den Theatern von Eretria (Höhe 1,98 m,
Breite 0,88 m: Dörpfeld S.i 16), von Sikyon (Höhe 1,75—2,00 m:
Papers of the American School VI, 2) und von Magnesia am
Mäander (Höhe nicht mehr genau zu bestimmen, jedoch so,
dass der Tunnel bequem begehbar war: Dörpfeld S.i54, vgl.
Athen. Mitt. 1894, 75). Im Theater von Sikyon diente der Gang
zugleich als Wasserabfluss. Für Syrakus muss ich diese Frage
unentschieden lassen, weil der Kanal in seinem weiteren Ver-
laufe nicht bis auf den Grund ausgegraben ist.
Dagegen ist wenigstens die Bedeutung des Längsgrabens A,
der vom Ouergraben her zugänglich ist, mit hinlänglicher Sicher-
heit festzustellen. Einmal nämlich sammelte er das Wasser,
das in der Orchestra zusammengeflossen war, und führte es
durch den Quergraben zum Theater hinaus; dann aber waren
hier Maschinerieen angebracht, die für Wandeldekorationen oder
für einen Theatervorhang bestimmt gewesen sein müssen (vgl.
Lupus). Hierbei sind die nach der Seite der alten Skene zu sich
befindenden Löcher zu berücksichtigen, die in unregelmässigen
Abständen in die den Graben begrenzende Felswand von der
Oberfläche bis zur Sohle des Grabens hinabgetrieben sind. Sicht-
bar sind davon zur Rechten 5, zur Linken nur 2, da die nach der
Mitte des Grabens zu sich befindenden Einarbeitungen hier von
 
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