MITTEILUNGEN AUS SAMOS
205
sehen Bestimmung hatte Herr Prof. Studniczka, dem ich
Photographien sandte, die Güte mir folgendes mitzuteilen:
‘Das tiefreichende Nackenhaar, wie das glatt in die Stirn
gestrichene Haar erinnert an spätere Claudier. Die Haar-
behandlung, besonders in der Stirn, etwas schematisch und
doch weich, ohne scharfes Absetzen der Haarenden, finde ich
am ähnlichsten an dem sog. Caligula des Thermenmuseums,
Helbig, Führer II2 Nr. 1065, den ich Arch. Anz. 1910, 534 für
Drusus III., den Sohn des Germanieus vorgeschlagen habe.
Auch die Behandlung der Gesichts formen mit den weichen
Abb. 4. Porträt eines Claudiers.
Übergängen scheint mir an beiden Köpfen gleichartig. Sehr
individuell ist das grosse lange Ohr und die stark vorste-
hende Oberlippe. Ich könnte mir denken, dass der Mann
einen weiteren Sohn des Germanieus darstellt, also etwa
Nero.—Die Haartracht und die wulstige Oberlippe hat ähn-
lich auch der Kopf des Musee Calvet zu Vaison (Esperan-
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sehen Bestimmung hatte Herr Prof. Studniczka, dem ich
Photographien sandte, die Güte mir folgendes mitzuteilen:
‘Das tiefreichende Nackenhaar, wie das glatt in die Stirn
gestrichene Haar erinnert an spätere Claudier. Die Haar-
behandlung, besonders in der Stirn, etwas schematisch und
doch weich, ohne scharfes Absetzen der Haarenden, finde ich
am ähnlichsten an dem sog. Caligula des Thermenmuseums,
Helbig, Führer II2 Nr. 1065, den ich Arch. Anz. 1910, 534 für
Drusus III., den Sohn des Germanieus vorgeschlagen habe.
Auch die Behandlung der Gesichts formen mit den weichen
Abb. 4. Porträt eines Claudiers.
Übergängen scheint mir an beiden Köpfen gleichartig. Sehr
individuell ist das grosse lange Ohr und die stark vorste-
hende Oberlippe. Ich könnte mir denken, dass der Mann
einen weiteren Sohn des Germanieus darstellt, also etwa
Nero.—Die Haartracht und die wulstige Oberlippe hat ähn-
lich auch der Kopf des Musee Calvet zu Vaison (Esperan-