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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 37.1912

DOI Artikel:
Ippel, Albert; Schazmann, Paul; Darier, Gaston; Loeschcke, Siegfried; Conze, Alexander; Dörpfeld, Wilhelm: Die Arbeiten zu Pergamon 1910-1911
DOI Artikel:
4: Untersuchungen auf dem Kaleh Agili 1911
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https://doi.org/10.11588/diglit.37285#0351
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DIE ARBEITEN ZU PERGAMON 1910-1911 335
Stützmauer aus Quadern mit durchgehenden Horizontalfu-
gen ist unten noch erhalten.
Wir haben an beiden Enden der Terrasse gegraben, die
Hauptarbeit wurde jedoch am Süd-Ende vollbracht, weil
da der Erhaltungszustand weitaus am besten war; ein Teil
der Gemächer waren Wirtschafts - Räume, auch befindet sich
in ihnen ein grosser Abort. Wahrscheinlich lagen die wich-
tigeren Gemächer am Nord-Ende der Terrasse; weitere
Grabungen würden natürlich, trotz des schlechten Erhal-
tungszustandes, zu bestimmteren Schlüssen führen.
Diese Anlagen mahnen an den Typus der griechischen
Hof-Häuser, wie auf der Burg von Pergamon, bei denen die
Säle und Gemächer um einen von Säulenhallen umgebe-
nen Hof gruppiert sind, und das eine Mal südlich davon
die Wirtschaftsgebäude liegen. Hier auf Kaleh-Agili ist die
Südseite der Area durch einen quadratischen Complex von
drei Zimmern eingenommen, deren einziger Eingang vom
Hofe aus war, in der Nordwand des die ganze Seite der
Area einnehmenden grossen Zimmers. Dieser Saal, welcher
also unmittelbar an den Hof stösst, ist mit den beiden qua-
dratischen, unter sich gleich grossen Zimmern durch Türen
verbunden; diese sind durch eine undurchbrochene querlau-
fende Zwischenmauer getrennt, vgl. Planskizze A, B, C. (Für
dieses Schema eines Saales, an dessen einer Seite zwei Zim-
merchen angefügt sind, die mit ihm zusammen ein Vier-
eck bilden, vgl. Wiegand, Priene S. 288).
Die Verbindungstür zwischen dem Hofe und diesen
Gemächern öffnet sich zwischen erbreiterten, antenartig ge-
gliederten Mauern, welche einen kleinen Vorraum, ein Pro-
thyron bilden. Dieser Einschnitt war mit unter das Dach
des Hauses gezogen.
Bemerkenswert ist die schöne Technik der Türlaibun-
gen, deren Quadern ohne Klammern oder Dübel sorgfältig
gefügt sind; der Gegensatz zwischen dem Randbeschlag
und dem rohen Spiegel ist durch eingemeisselte Reihen
kleiner Löcher noch gesteigert (vgl. umstehende Abb. 18).
Die überall erhaltenen, aus drei Platten bestehenden Tür-
schwellen zeigen, dass der Verschluss aus zweiflügeligen
 
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