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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 43.1918

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Schweitzer, Bernhard: Untersuchungen zur Chronologie und Geschichte der geometrischen Stile in Griechenland, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.29499#0024
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18

Bernhard Schweitzer

1. Jahr:
1. Jahr
Alkmeon
785/4
X
733/2
Charops
783/2
X
723/2
Aisimides
773/2
Leokrates
713/2
Kleodikos
763/2
Apsandros
703/2
Hippomenes
753/2
Eryxias
693/2
X
743/2
Kreon
683/2

Nächst der Feststellung, daß die attischen Fasten im 111. vorchrist-
lichen Jahrhundert selbst in ihrem letzten Teile nicht historisch feste
Daten aufweisen, sondern 'Änderungen einschneidender
Art erlaubten' (Jacoby, Klio 11 1902, 439), ist für uns die Frage
nach dem relativen und absoluten Alter der beiden attischen Fassungen
von Bedeutung, eine Frage, die aufs engste verbunden ist mit der weiteren
nach den Erwägungen, aus denen heraus der zeitliche Ansatz von Trojas
Fall jeweils erfolgte, der es vermochte, die Reihe der lebenslänglichen
Archonten zu verschieben und die der zehnjährigen wie ein Gummiband
zu dehnen oder zusammenzuziehen, wie es gerade paßte. Nur Ed. Schwartz
hat bis jetzt den Versuch unternommen, diese zweite Frage zu beant-
worten; mit wenig GlückQ. Und doch sprechen die Regierungszahlen
der attischen Archonten, wie wir sie für den Parier und seine Quelle
wiederherstellen konnten, eine deutliche Sprache. Nehmen wir die Jahre
je dreier Könige bzw. Archonten zusammen — hierbei sind die Zahlen
der drei nur kurze Zeit regierenden und aufeinander folgenden Herrscher
Oxynthes, Apheidas und Thymoites, sowie diejenigen der drei ersten
zehnjährigen Medontiden Charops, Aisimides und Kleodikos als je ein
Posten in die Rechnung zu stellen — so ergibt die Summe ihrer Regie-
rungsjahre stets 70, einmal 105, aber jedenfalls eine durch 35 teilbare Zahl.
Eine Tabelle mag das deutlich machen:
i) a. a. 0. 56 ff. Der Versuch imputiert der aiten ionischen Wissenschaft
den spekuiativen Geist der modernen und ieidet an einigen groben Unwahr-
scheiniichkeiten. Vgi. Jacoby, Marmor Pariurn S. 150. Hekataios, dessen 16
Vorfahren in den 520 Jahren zwischen 683/2 und dem Prozeß des Orest in der
Zeitrechnung des Pariers hegen sohen, iebt im VI. und nicht im Anfang
des VII. Jahrhunderts. Und wer sagt, daß seine Urahnen, die dann übrigens
doch nur bis an den Prozess des Orest heranreichen sohen, gerade der Generation
des troischen Krieges angehörten? Wer, daß die der Chronik zugrunde hegende
Atthis mit Generationen zu 32,5 Jahren rechnete?
 
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