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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 43.1918

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Schweitzer, Bernhard: Untersuchungen zur Chronologie und Geschichte der geometrischen Stile in Griechenland, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.29499#0046
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Bernhard Schweitzer

die zum Tei! noch geometrisch genannt werden können und aus einer
argivisch-geometrischen Familie herzuleiten sind —- Notizie 1893, 476 f.
(Grab 108); 1895, 121 (Grab 144 bis); 134 Fig. 12 (Grab 213 A); 137
Fig. 13 (Grab 216); 161 Fig. 147 (Grab 394); 175f. Fig. 75 (Grab 445);
vgl. Tiryns 1 145 f. —, die Überlegung nahe bringen, ob vielleicht nicht
so sehr zeitliche Unterschiede als vielmehr Abstammung von verschiedenen
Kulturgebieten die Ursache dieser Verschiedenheiten sein möge. Allein
es handelt sich bei diesen um einen aus ganz wenigen und solchen geome-
trischen Elementen zusammengesetzten Stil, die auch im griechischen
Mutterland in die auf das Geometrische folgenden Stile übergegangen
sind, um ein Dekorationssystem, das sich sonst nirgends findet und wohl
großgriechisch ist. Die herabhängenden Strahlen auf der Schulter des
Kraters aus Grab 108, das abgekürzte Flechtband auf dem Henkel von
Fig. 13 und die unsicher nach Neuem tastende Ornamentik von Fig. 75
müssen verdächtig gegen das scheinbare Alter der Klasse stimmen. So
kommt denn auch der Strahlenkelch am Fuße von Fig. 12 in Cumae
erst zur Zeit der vollen Blüte des chalkidisch-cumaeischen Stiles, der
zweiten Periode Gabricis, vor, und die beste Analogie zu der ganzen
Dekoration des Kraters ist ein Gefäß in Form eines Granatapfels^) aus
dem dem Grab XVI11 gleichzeitigen (vgl. den Inhalt Mon. AnU XXH
232 ff. und 252 ff.) Grab XLVHU Tf. XL! 4. Beide gehören wiederum
der zweiten Periode an. Unverhältnismäßig viel mehr Gehör darf da
das Zeugnis der Fibeln beanspruchen. Die ältesten Fibelformen der
Nekropole del Fusco, die einfache Kahnfibel Notizie 1894, 149 Fig. 32
Argolis: Schliemann, Tiryns 132 Abb. 28; Tiryns 1 Tat. XIX 4; XX 1 und 147
Abb. 13; Protokorinthisch: Arg. Heraeum 11 Tat. LIX 12; Thera I! 190 Abb.382;
Fouihes de Deiphes V S. 134 Fig. 501.
Entstanden ist der Bügeihenkei aus der an Amphoren und Pithoi der spät-
mykenischen und protogeometrischen Zeit bis in die frühgeometrische hinein
(Schweitzer 1 18, 84und 44 und BSA. VI 1899/1900, 83 Fig. 25) zu beobachtenden
Verwendung senkrechter und wagerechter Henke] am gteichen Gefäß. An einem
kyprisch-mykenischen Krater, Ohnefaisch-Richter, KBH. 40 Abb. 38, und an
einer frühen geometrischen Amphora aus Karneiros in Coimar, Arch. Anz. 1904,
49 Abb. 1 b, sind die ursprüngiich an den Endpunkten zweier sich senkrecht
schneidender Durchmesser des Mündungsrundes befestigten Henkel zu je zweien
übereinandergerückt und so die Voraussetzungen zu jener Bildung gegeben.
B Zur Form Arch. Anz. 1917, 29, 1 und die Zusammenstellung von M.
Maximowa, Antike Figurenvasen I, Moskau 1916 (russisch); ein dem Mün-
chener sehr ähnliches Stück sah ich inr Berliner Kunsthandel.
 
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