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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 43.1918

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Schweitzer, Bernhard: Untersuchungen zur Chronologie und Geschichte der geometrischen Stile in Griechenland, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.29499#0076
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Bernhard Schweitzer

genannt werden die Grabkammern 3,10,14,29,36,39,82 und 89. Das sind
aiies einzeln für sich errichtete, geräumige Kammern, deren besonders
solide Substruktion auffällt, und Gräber, die sich an die untere Haupt-
terrasse anlehnen (vgl. den Plan Taf. 1). Man hat also anfangs an ge-
eigneten Stellen des Geländes große Grabbauten errichtet und dabei im
tiefstgelegenen westlichen Teil begonnen. Doch schon in der allerersten
Zeit der Benutzung wurde unten im Nordwesten, wo die ältesten
Gräber lagen, durch Errichtung einer großen Böschungsmauer eine ein-
heitliche Anlage geschaffen. Die genauen Beobachtungen Pfuhls über
die Mauerzüge dieser Anlage sind S. 8 f. verzeichnet. Danach hat nur
das in eine Terrainfalte hineingebaute Grab 14 schon vor dem Ausbau
der Terrasse bestanden: seine Vorderwand ist durch eine Feldsteinfüllung
von der Böschungsmauer getrennt. Gleichzeitig mit dieser sind die an
den beiden Enden und oberhalb gelegenen Kammern 10 und 15 erbaut.
Wann die sich an diese anlehnenden Gräber 5—9 und 12 hinzugekommen
sind, ist aus den Mauerresten nicht mehr ersichtlich. Dagegen konnte
man noch erkennen, daß die im Norden sich anschließende Gräber-
reihe 1—4 nach der Fertigstellung der Hauptterrasse in der Richtung
von Süden nach Norden erbaut ist. Der südliche Abschluß von Grab 4
lief über die Nordmauern der Terrasse hinweg und weiterhin benutzte
immer das nördlich sich anschließende Grab die Nordmauer des vorigen
Grab 14 als Seitenwand. Grab 14 müßte schon wegen seines oben besprochenen
Inhalts als eines der ältesten, wenn nicht überhaupt als das älteste der
Nekropole gelten. Nun tritt noch das 'euboeische' Kännchen Beil. XXXI 5
hinzu, das ganz im ältesten Eleusisstil bemalt ist. Der Firnisüberzug
läßt nur die Schulter frei, auf der in Streifen angeordnet die strengen
frühgeometrischen Muster, Reihen von Zacken, Zahnkranzornament und
Mäander, erscheinen. Den im Bogen geführten Mäander kennen wir
von Tat. 1 2 und einem frühgeometrischen Kännchen aus Eleusis, über
dessen Fundort Skias leider nichts bemerkt (Wy. dp/. 1898, Taf. H 10).
Neu ist nur der Streifen mit falschen Spiralen, der in Attika erst auf
einer vorgeschritteneren Stilstufe, dem Übergang vom Eleusisstil zum
späteien Dipylonstil Eingang gefunden hat (Poulsen, Dipylonvasen 91 f.).
Daß er auf den Inseln*) früher auftritt, ist leicht erklärlich. Hat doch

R Über die Verbreitung der 'euboeischen' Ware auf den Insein Ch. Dugas,
Meiangcs Hoiieaux 69ff.: Les Vases d'Eretrie. Seinen Namen 'kykiadisch'
 
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