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Ziernadet aus dem Ml. mykenischen Schachtgrab

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oder zwei parallele Linien mit Querstrichen (Ward Nr. 932); zuweilen
reicht sie nicht bis zum Boden, sondern bildet nur einen Halbbogen bis
in Schulterhöhe (Abb. 2,
h u. i). Die Einrahmung
ist für die. kleinasiatisch-
syrische Göttin bis in spä-
teste Zeit charakteristisch,
wie schon verschiedentlich
betont worden isR). Kybele
ist die Berggöttin; ihren
Namen hat sie von den
Höhlen Q; bringt man ihr
Bild außen am Felsen zur
Verehrung an, so tieft man
es ein, um es als in einer
Höhle befindlich darzustel-
len; formal wird der Rand
dabei zum Rahmen: ein
Beispiel dafür ist die Niobe
am Sipylos; so entsteht die
Nische, zunächst also noch
ohne architektonische Aus-
gestaltungQ. Sobald man
dazu kommt, die Göttin in
der Ansiedlung aufzustellen,
muß man ihr ein Gehäuse,
Baldachin, Ädikula geben.
Die aichitektonische lonn Abb. g Terrakotte aus Nippur.
kann dabei sowohl von
Mesopotamien beeinflußt sein, wo Ädikulen, wenn auch vereinzelt, nach-
zuweisen sind (Terrakotte aus Nippur, Abb. 3 nach M. Jastrow, Bilder-

1) A. Körte, AM. XXHi 1898, 95; Thiersch, E. parth.Giebeiproblem, Heidel-
berg. Sitzb. 1913, 7 u. 45; Brandenburg, Mitt. Vorderas. Ges. XIX 1914, Nr. 2,
53. Doch denke ich mir den Gang der formalen Entwicklung etwas komplizierter.
2) Ed. Meyer, G. d. A. H § 486 A.
3) Perrot-Chipiez IV 754; Meyer, Chetiter 73 u. 155 Fig. 59; Mernnon I
1907, 35.
 
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