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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 44.1919

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Schede, Martin: Aus dem Heraion von Samos
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https://doi.org/10.11588/diglit.29500#0052
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4G

Martin Schede

193 Z. 1 έό? = (70? wie schon bei Apoll. Rhod. und Theokrit. 194
Zeile 4 hat der Stein N4/7?i2N, ich sehe es als verschrieben an für
193 Zeile 4 und 194 Zeile 6 ergänzt von Hiller.
Nimmt man die Angaben des Gedichtes wörtlich, so kommt man
frühestens auf die Zeit Diocletians, denn erst damals wird eine selb-
ständige Inselprovinz unter einem gebildet (Chapot 86). Indessen
kommt die Bezeichnung für ί&,Μττκ'το? schon früher vor
(Dittenberger OGI. 561, 4). Das Wort ?)/ε^ο^ψ (193 Zeile 2) von dem
Eigennamen (vgl. oben Nr. 34) herzuleiten, geht nicht an, da
ihm 194 Z. 5 das Verbum entspricht. Als Titel kehrt
wieder in dem späten samischen Gedicht CIG. 2257, Kaibel 1073,
Cagnat 967.
Hiller möchte unsere Inschrift in die Zeit Julians datieren. Plu-
tarchos könnte dann ein späterer Nachkomme des großen Chäroneers
sein, zumal wir auch sonst Spuren von dem Familienkultus seiner Enkel
haben (Dittenberger, Sylloge^ 844. 845; Himerius, oratio 23, 21, ecloge
7, 4; Hirzel Plutarch 77). Bezöge man die Inschrift auf einen Sohn
des 'großen' Plutarchos, des athenischen Neuplatonikers, der hochbetagt
431/32 starb (Zeller, Philosophie der Griechen II! 24, 807f., Praechter,
Byz. Zeitschr. XXI 1912, 429; vgl. I.G. 1111, 637, 776; Rodenwaldt,
Griechische Porträts aus dem Ausgange der Antike, 76. Berliner Winckel-
mannsprogr. S. 12f. mit Anm. 18), so müßte man mit der Datierung
noch um etwa ein halbes Jahrhundert herabgehen.

Berlin, Juli 1919.

Martin Schede.
 
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