Die Wiederherstellung des Bronzetors'von Balawat
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Drehpfosten umschloß. Beide Teile werden hier als Flügelstiick und
Drehpfostenstück unterschieden. Selbstverständlich befindet sich das
Drehpfostenstück an der einen Hälfte der Platten links, an der anderen
Hälfte rechts, je nachdem sie zu dem linken oder zu dem rechten Fliigel
der Doppeltüre gehören.
Es darf nicht unerwähnt bleiben, daß die Bruchstücke von Dreh-
pfostenteilen, die sich in der Sammlung de Clercq befinden, sämtlich
ihre Krümmung eingebüßt haben und jetzt ganz eben erscheinen. Ähn-
lich müssen doch wohl die entsprechenden Teile der Bronzeplatten des
Britischen Museums behandelt worden sein, als die photographischen Auf-
nahmen für das Werk von Pinches gemacht wurden, da diese an den
Drehpfostenstücken keine erhebliche Krümmung zeigen, auch nicht auf
den beiden Tafeln F (H) und L (M), wo der Knick mitten in der Photo-
graphie erscheint. Der Kyklograph von A. H. Smith, der eine photo-
graphische Abwicklung zylindrischer Flächen ermöglicht, scheint erst im
Jahre 1895 verwendet worden zu sein 1). Inzwischen aber wurde der
oben beschriebene, ursprüngliche Zustand an den Originalen wieder her-
gestellt. Vgl. die neuere Veröffentlichung von L. W. King (s. oben Kap. I
§ 1).
Die drei senkrechten Grenzstreifen, welche die besprochenen beiden
Teile jeder Bronzeplatte einfassen, bedürfen einer näheren Charakteri-
sierung.
Der Außenrand des Fliigelstückes zeigt übereinander je fünf Löcher
für die Nägel, mit denen der besprochene Schließleistenbeschlag, über
diesen Rand der Reliefplatten übergreifend, am Holze festgenagelt war.
Der Eindruck dieses Randbeschlages* ist nicht selten kenntlich [z. B.
D (J) 7, vgl. Tafel III; K (E) 1J. Das Relief reicht meist nicht bis an
diesen Eindruck heran [z. B. L (M) 1], mitunter aber sogar darüber hinaus.
Der Knick zwischen dem Flügel- und dem Drehpfostenstück, den
die Photographien von Pinches nur an zwei Stellen [F (H) 5 und L (M) 5]
deutlich zeigen, sonst aber in der Grenze zwischen zwei Blättern ver-
schwinden lassen, ist an folgenden Merkmalen kenntlich: Die Relief-
leisten der Friese und Ornamentstreifen, alle sechs oder wenigstens einige,
ü JHS. XV 1895, 192; Murray und A. H. Smith, White Athenian Vases
1896, Vorwort; Kar] K rumbacher, Neue Jahrbücher f. klass. Altert. XVII 1906,
634 f.
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Drehpfosten umschloß. Beide Teile werden hier als Flügelstiick und
Drehpfostenstück unterschieden. Selbstverständlich befindet sich das
Drehpfostenstück an der einen Hälfte der Platten links, an der anderen
Hälfte rechts, je nachdem sie zu dem linken oder zu dem rechten Fliigel
der Doppeltüre gehören.
Es darf nicht unerwähnt bleiben, daß die Bruchstücke von Dreh-
pfostenteilen, die sich in der Sammlung de Clercq befinden, sämtlich
ihre Krümmung eingebüßt haben und jetzt ganz eben erscheinen. Ähn-
lich müssen doch wohl die entsprechenden Teile der Bronzeplatten des
Britischen Museums behandelt worden sein, als die photographischen Auf-
nahmen für das Werk von Pinches gemacht wurden, da diese an den
Drehpfostenstücken keine erhebliche Krümmung zeigen, auch nicht auf
den beiden Tafeln F (H) und L (M), wo der Knick mitten in der Photo-
graphie erscheint. Der Kyklograph von A. H. Smith, der eine photo-
graphische Abwicklung zylindrischer Flächen ermöglicht, scheint erst im
Jahre 1895 verwendet worden zu sein 1). Inzwischen aber wurde der
oben beschriebene, ursprüngliche Zustand an den Originalen wieder her-
gestellt. Vgl. die neuere Veröffentlichung von L. W. King (s. oben Kap. I
§ 1).
Die drei senkrechten Grenzstreifen, welche die besprochenen beiden
Teile jeder Bronzeplatte einfassen, bedürfen einer näheren Charakteri-
sierung.
Der Außenrand des Fliigelstückes zeigt übereinander je fünf Löcher
für die Nägel, mit denen der besprochene Schließleistenbeschlag, über
diesen Rand der Reliefplatten übergreifend, am Holze festgenagelt war.
Der Eindruck dieses Randbeschlages* ist nicht selten kenntlich [z. B.
D (J) 7, vgl. Tafel III; K (E) 1J. Das Relief reicht meist nicht bis an
diesen Eindruck heran [z. B. L (M) 1], mitunter aber sogar darüber hinaus.
Der Knick zwischen dem Flügel- und dem Drehpfostenstück, den
die Photographien von Pinches nur an zwei Stellen [F (H) 5 und L (M) 5]
deutlich zeigen, sonst aber in der Grenze zwischen zwei Blättern ver-
schwinden lassen, ist an folgenden Merkmalen kenntlich: Die Relief-
leisten der Friese und Ornamentstreifen, alle sechs oder wenigstens einige,
ü JHS. XV 1895, 192; Murray und A. H. Smith, White Athenian Vases
1896, Vorwort; Kar] K rumbacher, Neue Jahrbücher f. klass. Altert. XVII 1906,
634 f.