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ranz, auch in diesem Wettlauf die Schwerbewaffneten die Sitte gehabt
hätten, während des Laufs das Schild mit dem Speer zu schlagen.
(Nur möchte die ganze Hypothese des H. QuatremLre, daß die
berühmte Kämpferstatue des Agastas oder der Borghefische Fechter
nichts anders sei, als ein solcher bewaffneter Wettläufer, au dem ein-
zigen Worte in der Beschreibung des Heliodor Aethiop. IV, 3. p.137.
ed, Coray rijv navoiz\ia.v ivö6s scheitern, indem diese gewaffneten
Lauser auch wohl geharnischt waren und nur darum dieß ok\ov nach
Artimedor I, 6z. p. gg- ed. Reif, der letzte Kampf von allen war,
weil er die größte Schwierigkeit hatte, die ohne ganze Armatur war-
lich nicht sehr groß gewesen wäre, vergl. P. Fab er Agonist. 11,34.
p. 221. und Span heim zu Callimachus H. in Pall. 23. p, 623.)
Schon Athenaus bemerkt, daß mit der Unterlassung des Kriegsranzes,
indem man bloßes Wettrennen an seine Stelle setzte, die Kriegskunst
verfiel und eben darum will Plato ihn in seinem Staate so streng
geübt wissen. Man kann die Parallele auf die neuere Zeit erstrecken.
Was die Turniere der Ritter dem Mittelalter wurden, Vorübungen
des berittenen Lanzenkrieges, waren die pyrrhichischen Waffentänze der
Griechen, vor allen der stets tactmaßig mit Tyrtaischen Kriegsliedern
unter Pfeifenklang anmarschirenden Spartaner. Die Turniere wur-
den nach der Erfindung des Pulvers unnöthig und arteten in bloßes,
leeres Schaugepränge und in Ahnenproben aus. S. Eichhorn's
Geschichte der Cultur I, 53. ff. So konnten auch jene Waffen-
tanze nicht länger bestehen, da der macedonische Phalanx, die römi-
sche Legion mit ihren Sariffen und Piken jene leichte Bewegung, die
tanzend gemacht wurde, nicht mehr zuließen. — Uebrigens sah der
französische Naturalist Pierre Bellon 1548. auch eine Art von
Waffentanz bei den kretensischen Bauern in der Gegend von Spacha,
den er sehr ausführlich beschreibt. S. Bellonii Observationes I, 20.
p. 26. der lateinischen Folioausgabe von Clusius. Dergleichen alte
Tänze haben sich mehrere in der Levante erhalten. Man erinnere
sich, was schon Guys davon erzählt.
ranz, auch in diesem Wettlauf die Schwerbewaffneten die Sitte gehabt
hätten, während des Laufs das Schild mit dem Speer zu schlagen.
(Nur möchte die ganze Hypothese des H. QuatremLre, daß die
berühmte Kämpferstatue des Agastas oder der Borghefische Fechter
nichts anders sei, als ein solcher bewaffneter Wettläufer, au dem ein-
zigen Worte in der Beschreibung des Heliodor Aethiop. IV, 3. p.137.
ed, Coray rijv navoiz\ia.v ivö6s scheitern, indem diese gewaffneten
Lauser auch wohl geharnischt waren und nur darum dieß ok\ov nach
Artimedor I, 6z. p. gg- ed. Reif, der letzte Kampf von allen war,
weil er die größte Schwierigkeit hatte, die ohne ganze Armatur war-
lich nicht sehr groß gewesen wäre, vergl. P. Fab er Agonist. 11,34.
p. 221. und Span heim zu Callimachus H. in Pall. 23. p, 623.)
Schon Athenaus bemerkt, daß mit der Unterlassung des Kriegsranzes,
indem man bloßes Wettrennen an seine Stelle setzte, die Kriegskunst
verfiel und eben darum will Plato ihn in seinem Staate so streng
geübt wissen. Man kann die Parallele auf die neuere Zeit erstrecken.
Was die Turniere der Ritter dem Mittelalter wurden, Vorübungen
des berittenen Lanzenkrieges, waren die pyrrhichischen Waffentänze der
Griechen, vor allen der stets tactmaßig mit Tyrtaischen Kriegsliedern
unter Pfeifenklang anmarschirenden Spartaner. Die Turniere wur-
den nach der Erfindung des Pulvers unnöthig und arteten in bloßes,
leeres Schaugepränge und in Ahnenproben aus. S. Eichhorn's
Geschichte der Cultur I, 53. ff. So konnten auch jene Waffen-
tanze nicht länger bestehen, da der macedonische Phalanx, die römi-
sche Legion mit ihren Sariffen und Piken jene leichte Bewegung, die
tanzend gemacht wurde, nicht mehr zuließen. — Uebrigens sah der
französische Naturalist Pierre Bellon 1548. auch eine Art von
Waffentanz bei den kretensischen Bauern in der Gegend von Spacha,
den er sehr ausführlich beschreibt. S. Bellonii Observationes I, 20.
p. 26. der lateinischen Folioausgabe von Clusius. Dergleichen alte
Tänze haben sich mehrere in der Levante erhalten. Man erinnere
sich, was schon Guys davon erzählt.