Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

DOI Heft:
Zweiter Abschnitt
DOI Artikel:
Hirt, A.: Ueber das Material, die Technik und den Ursprung der verschiedenen Zweige der Bildkunst bei den griechischen und den damit verwandten italischen Völkern, [1]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0272

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
2 19

und 17. 14, 2. 16, 79. Paus. 6, 18. 8, 17. Pallad.
^ov. tit. 15. und was Iunius de pict. Vet. III. c.
XI. ferner gesammelt hat.)

§.2. Wie haben (Abschn. I. §. io.) schon bemerkt,
daß die uralten Bildwerke aus dem mythischen Zeitalter,
welche man spater da und dort noch bei den griechischen Völ-
kern sah, nicht von gebranntem Thon, sondern allgemein
Schnitzwerke von Holz in kleinerer Gestalt waren. Pausa-
nias (2, 11.) sah noch solche, die mit Wollenzeug bekleidet
waren. Bildschnitzerei fand aber noch lange in der histori-
schen Zeit statt sowohl für Tempelstatuen, als für öffentliche
Denkmäler. Dahin gehören die Bildsäulen von Holz, welche
man den Ueberwindern zu Olympia noch in der 59sten und
6osten Ol. setzte (Paus. 6, 13.). Zwei hölzerne Vacchus-
bildcr in Corinth hatten das Gesicht roth angestrichen, die
übrigen Theile des Körpers vergoldet. Selbst Myron schnitzte
noch die Statue der Hecate für ihren Tempel zu Aegina in
Holz (Paus. 2, 30.). Andere Bildwerke gab es, wo nur
die bekleideten Theile von Holz waren, und zwar vergoldet;
die andern Theile aber, Kopf, Hände, Füße entweder von
Marmor, oder von Elfenbein (Paus. 6, 24. 7, 26.) —
Auch in Rom waren in frühem Zeiten die Tempelstatuen,
wenn sie nicht von gebrannter Erde waren, von Holz.
(Plin. 34, 16.).

Ueberreste von Schnitzwerken in Holz sind nicht auf uns
gekommen. Nur von ägyptischen Denkmälern dieser Art ist
noch manches vorhanden.

§. 3. Zum Schnitzwerk rechnen wir auch die Bildarbei-
ten in Elfenbein. Dies Material kannten die Griechen durch
fremde Einfuhr schon früh. In den Homerischen Gedichten
ist mehrmal hievon die Rede, wenn nicht zu Bildwerken,
doch zur Auszierung der Geräthe (cf. Paus. 1, 12.). Die
ältesten Bildwerke, wobei auch das Elfenbein gebraucht
wurde, scheint die Kiste des Kypselus zu seyn. Sie stand
in dem Iunotempel zu Elis neben mehrern andern alten
Kunstwerken von Gold und Elfenbein (Paus. Z, 17.) Die
Nachkommen des Kypselus hatten sie zum Andenken der wun-
 
Annotationen