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heißt. Gewöhnlich halten wir das Verzinnen, wo Bler
hinzukommt, für schädlich. Dagegen wird yon Staunum
gesagt, daß es zum Ueberzug der erzenen Gefäße angewandt,
dem Gekochten einen angenehmen Geschmack gebe, und das
Gift des Grünspans bezäume. Hiernach sollte man wenig-
stens glauben, daß das Ltannurn mehr Silber - als Blei-
erz enthalten habe. Noch will ich aus einer andern Stelle
des Plinius (33, 30.) beifügen: daß zum Löthen der erze-
nen Werke das Stannum diente; zum Löthen der Arbeiten
aber aus Stannum selbst das Silber.
Noch sei mir hier eine andere Bemerkung erlaubt.
Die Neuern scheinen die Cadmia der Alten, durch deren
Mischung zum Kupfer das Messing entstand, nicht für reinen
Zink, sondern blos für Galmey — den mit andern Erzen
vermischten, und noch nicht gereinigten duck — zu nehmen,
und zu glauben, daß überhaupt die Alten den reinen oder
regulinischcn Zink noch nicht gekannt hätten (man vergl.
Droscorid. Z, 84. Plin. 34, 22. u. Fest, in V. Cadmia).
Ich frage daher: ob nicht bas Wort Psendoarg^ruZ die
eigentliche Benennung für den reinen Zink gewesen seyn
möchte: ein Wort, das Strabo (13. p.610.) gebraucht,
und sagt: daß das Pseudoargyrus aus einem Steine ge-
schmolzen werde, und mit Kupfer vermischt Messing gebe? —
Mehr über diese Gegenstände beizubringen, erlaubt meine
Unerfahrenheit in dem, was die metallurgischen Arbeiten
betrefft, nicht.
§. 4. Nur einiges Geschichtliche will ich noch beifügen
in Beziehung der drei Erzarten, in welchen die großen grie-
chischen Bildgießer ihre Werke aufstellten. Man unterschied
die Erze noch in späterer Zeit, und wie es scheint, haupt-
sächlich nach der Farbe. So führt Plinius (34/ 4—5.)
alö Beispiel für das Delische Erz den Jupiter des Polycletus
an, welcher den Tempel des Jupiter Tonans in Rom zierte,
und für das Aeginetische den Stier des Myron auf dem fo-
rum Boarium, mit dem Beisatz r daß diese beiden Künstler
auch in Beziehung des Erzes mit einander wetteiferten.
In Rücksicht des Corinthischen Erzes für Bildwerke
heißt. Gewöhnlich halten wir das Verzinnen, wo Bler
hinzukommt, für schädlich. Dagegen wird yon Staunum
gesagt, daß es zum Ueberzug der erzenen Gefäße angewandt,
dem Gekochten einen angenehmen Geschmack gebe, und das
Gift des Grünspans bezäume. Hiernach sollte man wenig-
stens glauben, daß das Ltannurn mehr Silber - als Blei-
erz enthalten habe. Noch will ich aus einer andern Stelle
des Plinius (33, 30.) beifügen: daß zum Löthen der erze-
nen Werke das Stannum diente; zum Löthen der Arbeiten
aber aus Stannum selbst das Silber.
Noch sei mir hier eine andere Bemerkung erlaubt.
Die Neuern scheinen die Cadmia der Alten, durch deren
Mischung zum Kupfer das Messing entstand, nicht für reinen
Zink, sondern blos für Galmey — den mit andern Erzen
vermischten, und noch nicht gereinigten duck — zu nehmen,
und zu glauben, daß überhaupt die Alten den reinen oder
regulinischcn Zink noch nicht gekannt hätten (man vergl.
Droscorid. Z, 84. Plin. 34, 22. u. Fest, in V. Cadmia).
Ich frage daher: ob nicht bas Wort Psendoarg^ruZ die
eigentliche Benennung für den reinen Zink gewesen seyn
möchte: ein Wort, das Strabo (13. p.610.) gebraucht,
und sagt: daß das Pseudoargyrus aus einem Steine ge-
schmolzen werde, und mit Kupfer vermischt Messing gebe? —
Mehr über diese Gegenstände beizubringen, erlaubt meine
Unerfahrenheit in dem, was die metallurgischen Arbeiten
betrefft, nicht.
§. 4. Nur einiges Geschichtliche will ich noch beifügen
in Beziehung der drei Erzarten, in welchen die großen grie-
chischen Bildgießer ihre Werke aufstellten. Man unterschied
die Erze noch in späterer Zeit, und wie es scheint, haupt-
sächlich nach der Farbe. So führt Plinius (34/ 4—5.)
alö Beispiel für das Delische Erz den Jupiter des Polycletus
an, welcher den Tempel des Jupiter Tonans in Rom zierte,
und für das Aeginetische den Stier des Myron auf dem fo-
rum Boarium, mit dem Beisatz r daß diese beiden Künstler
auch in Beziehung des Erzes mit einander wetteiferten.
In Rücksicht des Corinthischen Erzes für Bildwerke