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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Meyer, Heinrich: Bemerkungen über antike Denkmale von Marmor und Erz in der Florentinischen Gallerie, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0336

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283

men und Falten zierlicher seien als am vorhin Taf. XXI!.
angezeigten in einen Jupiter verwandelten Aesculapius. An
der Statue, von welcher hier die Rede ist, sind neu:
die Nase, der rechte Arm samt dem von der Schlange
umwundenen Stab, auch die Zehen des rechten Fußes.

Taf. XXVIII. Hygiea. In der Erklärung wird nichts
über das Kunstverdienst dieser Statue gemeldet; sie ist aber
ein schätzenswerter Sturz mit hübsch gefaltetem Gewand.
Neu ergänzt sind an derselben der rechte Arm bis an
den Ellbogen, die linke Hand mit der Schaale und einem
großen Theil der Schlange. Zwar ist der Kopf antik
und verdienstlich; doch nicht der zur Figur gehörige;
Nase und Kinn an demselben sind restaurirt.

Taf. XXIX. Abbildung eines reich verzierten dreiste
tigen Altars und Taf. XXX. die auf den Feldern dessel-
ben erhoben gearbeiteten drei schwebenden Liebesgötter, welche
die Waffen des Mars tragen; der eine, nämlich der, so das
Schwert trägt, ist beschädigt, besonders hat sein Kopf viel
gelitten; an dem, so den Helm trägt, ist der Kopf samt einem
Theil des rechten Arms neu. Die florentinischen Ausleger
gestehen diesem Denkmal Zierlichkeit und guten Geschmack in
der Erfindung zu, hingegen sei die Behandlung ängstlich, es
fehle der Originalcharakter. Sie wollen also dasselbe blos
für Copie eines andern und bessern Werks angesehen wissen.
Eine solche Meinung scheint keineswegs ungegründet zu seyn;
indessen mag die beiläufige Bemerkung hier am Platze stehen,
daß es mit Monumenten aus späterer Zeit (das, von wel-
chem hier gehandelt wird, scheint erst nach Hadriaus Re-
gierung entstanden) eine andere Beschaffenheit hat, als
mit frühern. Damals, als die Kunst schon von ihrer
Höhe gesunken war und, so zu sagen, alterte, bemüheten
sich die Künstler wohl überhaupt nicht mehr viel um Er-
findung, sondern setzten aus schon vorhandenen Bildern
und Zierrathen blos zusammen, mit einiger dem eben
herrschenden Geschmack angemessenen Eigenthümlichkeit, und
so verkündet die architektonische Form dieses Werks mit den
aus - und eingebogenen Linien seiner Entstehung spätere Zeit,
 
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