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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Vierter Abschnitt
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Münter, D.: Georg Zoega's Bemerkungen über eine Borghesische Marmor-Basament und über fünf hieroglyphische Kreidetafeln im Museum zu Velletri
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0262

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223

Sonderbar scheint allerdings die Abwesenheit der Schecren;
aber man konnte als Ursache anführen die Verrheilung des
Zodion Skorpion in zwei Zeichen, so daß die Scheeren
desselben dem Zeichen der Wage gleich galten. Es ist einiger
Anschein, daß der Fischschwanz, welcher hinter dem Rücken
dieses Halvmcnschcn hcrauökommc, ihm angehörc, wcßhalb
Visconti ihn Triton genannt hat; aber die Richtung dessel-
ben entspricht besser dem Pfcrdcvorderleib. Uebrigens biegt
sich dieser Halbmensch ein wenig vor und nach der Linken,
und man sieht ihn fast von der Brust. Es fehlt ihm der
Kopf, und der rechte Arm, welcher vcrmuthlich ehmals das
linke Bein des Mars hielt, wie cs auch ergänzt worden ist.
Der linke Arm ist in fast diagonaler Linie hinuntcrgestrcckt,
und halt etwas ziemlich zernagtes in der Hand, das, soviel
ich sehe, nichts mehr ähnelt, als einem Schiffschnabel, nichts
weniger als einer Wasseruhr. Diese Prora, welche der
Triton auf die Art halt, wie man einen Schiffbruchstrüm-
mcr halten würde, möchte, samt allen diesen Seeungehcucrn,
auf die Gefahr der Schiffahrt in den dem Skorpion zuge-
schriebencn Monaten anspielcn.

Auf der dritten Seite ist ein Weib von ziemlich
matronenhaftem Charakter, welchem Kopf und Hände und
der rechte Fuß fehlen; bekleidet mit vielleicht umgegürtctcr
Tunica und Pcplos, der ihr das Hinterhaupt bedeckt zu
haben scheint. Er macht einen zierlichen Bogen über die
Brust hin, geht unter der linken Achsel weg und begegnet
dem Ende, welches über den linken Arm herabfallt, ihn
umgicbt und vielleicht von der Hand gehalten wurde. Der
linke Fuß ist unter der weiten Tunica versteckt. Sie ist von
vorn gebildet mit einiger Wendung links, die Füße nach der
Linken gerichtet, sitzend wie in der Luft, und seitwärts
gewissermaßen getragen von dem Rücken eines Mädchens,
welches mit langem Schritt rechts, ein wenig vorgebeugt,
durch die Luft wandert, und auf dessen Schultern sie sich
mir dem rechten Ellbogen stützt. Auch von diesem sind
Kopf und Hände, nebst der Krone, die sie in der rechten
halt, neu; doch ist dieser Arm erhoben und auegestreckt,
 
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