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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Fünfter Abschnitt
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Jacobs, Fr.: Was sind skolia erga beim Strabo?
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0279

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von übertriebener Stellung, was nicht in dem Worte liegt,
noch schlechte und elende Werke überhaupt kann Strabo
gemeint haben.

Da nun der Tadel unpassend befunden worden, wirft
sich der Ungenannte auf die andere Seite. Ihm find axohd
Egya ausgebilbete, ausgerundek-e Werke, entge-
gengesetzt den alten geradlinigten Bildern. *) Und diese
Erklärung soll hauptsächlich aus dem oxohov f.Likog, dem
Krümmungen machenden Gesänge, einleuchten, so
wie auch aus dem Gegensätze der Wörter %6ava und e^yoc,
von denen das letztere ein ausgearbeitetcres Kunstwerk be-
zeichnen soll.

Es ist ein allgemeingültiger Grundsatz der Auslegungs-
kunst, zur Erklärung des Dunkeln nicht etwas noch Dunkle-
res zu Hülfe zu rufen. Die Gattungen von Liedern, welche
die Alten Scolia nannten, sind Jedermann bekannt, aber
über den Ursprung der Benennung und ihren eigentlichen
Sinn wußten schon die Alten nicht mehr Gewisses als wir.**)
Einige ihrer Muthmaßungen mögen der Erklärung des
Ungenannten zu Sratten kommen; andere sind ihr dage-
gen entschieden zuwider; ***) und da kein Grund vor-
handen ist, den Einen ein größeres Gewicht beizulegen
als den Andern, so scheint es uns auf alle Weise rathr
samer, eine Vergleichung fallen zu lassen, durch welche
die Untersuchung wenigstens nicht gefördert wird.

*) Dem ungenannten Vers, leuchtete, wie cs scheint, Schnei-
der vor, in dessen Griech. Wörter buche wir lesen: „Bey Strabo
spya StfoAiä künstlichere Bildsäulen, wie es sclieint. Eigent-
lich von CiEkXtö, von Trockenheit gekrümmt,Das wären also
wohl »och eher magere, zusammengeschrumpfte Werke.

) Selbst die Schreibung war ungewiß, ob axo’Xiöv oder sr,o~
Tiiov. (S. Ilgen de Scoliis Graecor. p. LXXXIV.)

***) Wie Z. B. im Etymol. M. äxd rov fieSvovat xai G Ko-
hl &>t epovSi tu aisäTiTT/pia uäasäat. Vergl. Proclus ap. Pliö-
tium p, 9LL-
 
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