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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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II
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Müller, Karl Otfried: Ueber die Tripoden
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0073

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22

Ringen fast immer, sehr oft aus den aus dem äußern Ge-
fäß hervorstehenden Rand des innern, hohem bemerkt habe.
Als ein sehr positives Zeugniß betrachtete ich fortwährend
die Stelle des Pollux (X, 8iO, die den okjiog mit dem
xvxkog d. i. doch sicher der runden aufliegenden Scheibe
als völlig identisch betrachtet , nebst allem in meiner
dissertatio de tripode Delphico ( Gott. 1820) p. 16.
angeführten. Was nun aber den Einwurf betrifft, daß
okfiog, Mörser, nur ein Gefäß mit eingesenktem, hohlem
Boden bedeute: so habe ich diesem schon vorläufig durch die
Behauptung zu begegnen gesucht, daß in ursprünglicher Be-
deutung okjiog nichts anders sei als ein Cylinder oder eine
Cylinder - Scheibe. Homer nennt daher den menschlichen
Rumpf ohne Glieder ukfiog, *) und mit Hesiodos völlig
übereinstimmend geben auch die Lexikographen nur einem sol-
chen Mörser den Namen, der blos aus einer flachen Scheibe
besteht, und zum Ausschlagen der Hülsenfrüchte, und Reiben
von Krautern bestimmt ist. **) Ein wenig vertieft mochte
diese Platte immer seyn, damit die Körner fester lagen
(doch so daß die Spreu der Wind fassen konnte); daher
auch am menschlichen Körper die wenig eingesenkten vno-
7kovriheg ok^cn heißen. ***) — So scheint denn wohl

Cliiaramont. I. IZ. und die Ara mit dem Tripus der XVviri,
Villa Pinciana St. I. n. 14. — Daß die Cortina umgedreht sehr
oft den Tripus andeutet, und Ap. oft auf ihr sitzend erscheint, ist
bekannt. Vgl. noch das Herkulan. Gemälde des Apollo medicus
T. 7. tv. 51. p.223. Die merkwürdige Apollostatue, publicirt von
Rassei ricerche sopra un Apoiline della villa Albani hat die Cor-
tina als Fußschemel, und sitzt auf dem mit einem Löwenfell ganz
überdeckten Tripus.

*) Ilias II, 147. vgl. Eustath zur Stelle und Etymol. M.
Recht gut handelt vom o\p.os aucfj Valckenaer ad Ammon. III, 6.

**) arpoyfv'kot KiSot, Suidas, der aus Schol. Aristopli.
Wespen 208. schöpft; rczpiytpijs faSos Hcsych,

) Hesychios.
 
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