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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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II
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Müller, Karl Otfried: Ueber die Tripoden
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0074

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diese Frage vollständig befriedigend gelöste, und kein Zweifel
über die Gestalt des Holmos mehr zulässig. — Das allein
stört uns noch, daß wir für das innre Gefäß, welches die
Römer cortina nannten, des griechischen Ausdrucks entbeh-
ren ; vielleicht, daß man sich meist mit allgemeinen begnügte.
Einen dunkeln Ausdruck für etwas entsprechendes braucht
Alkman: *)

r,ai izoncL toi ßcoffco TpiiroÖos üv7os
Ob »C ivi Tieia rpisipr/s.

Der günstige Leser, der vielleicht über die Kampffertig-
keit lächelt, mit welcher der Vf. für einen vor Z Jahren
angeregten und seitdem längst vergeßnen Streitpunkt eifert,
möge sich nun wieder in den regelmäßigen Gang der Unter-
suchung zurückversetzen.

Was die in Homers Zeitalter auf die Dreifüße, die
schon damals ganze Vorhöfe, Hallen, Säle füllten, ge-
wandte Technik betrifft, so denke man sich diese nur mög-
lichst einfach. Vom Gießen in Formen kann erstens noch
gar keine Rede seyn, da man noch viel später Bildsäulen
aus gehämmerten Erzblechen zufammennietete, und die älte-
ren oft sehr unförmlichen Bronzen, die wir übrig haben,
stets gehämmert sind. Also wurden auch an diesen Tripo-
den Füße, Becken, Platten u. s. w. geschlagen, und dann
zusammen befestigt. Doch wir wollen den Dichter selbst
hören, wo er den Besuch der Thetis bei Hephästos beschreibt
(11. 18, 374*):

*) Bei Athen, io, 416 c. nach Wclckerö Lesart (Fragm. Ale-
man. 2Z.), der es ganz richtig und genau von einer cortina tripo
dis alvo imponenda faßt. Es ist Übrigens ein Tp. ifiTrvpißt'iTj/s■,
der aber noch axvpos, von dem die Rede ist. xvtos für Aißrjs
am Tpinovs hat auch Eurip. Suppl. 1207, wo Sfäyia hineinge-
schnitten werden. Derselbe scheint auch 7ißrjv geheißen zu haben,
Tzetz. zu Lykophr. 1124. Hesych. und Etymol. M. «. v.
 
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