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Andresen, Andreas
Der deutsche Peintre-Graveur oder die deutschen Maler als Kupferstecher: nach ihrem Leben und ihren Werken ; von dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts bis zum Schluss des 18. Jahrhunderts und in Anschluss an Bartsch's Peintre-Graveur, an Robert-Dumesnil's und Prosper de Beaudicour's französischen Peintre-Graveur (Band 1) — Leipzig, 1872

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https://doi.org/10.11588/diglit.26597#0250
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Josr ÄMMAN.

In einer weiten, bis nahe an den obern Rand rei-
chenden und hier mit Bergen und einer Stadt schlies-
senden Ebene schauen im Mittelgrund unter einem
Baldachin vor Gezeiten der König und die Königin
mit Gefolge einem Turnier zwischen zwei Ritter-
paaren zu. Letztere kämpfen mit Schwert und Lanze.
Links und rechts halten Ritter und blasende Trompeter.
Jenseits der Schranken ist ein Plankenstechen vorge-
stellt. Noch weiter oben wird vor Zelten nach dem
Ring gestochen, mit der Armbrust und Büchse ge-
schossen. Landleute belustigen sich mit Tanz, mit
Klettern nach einem Hahn, Weiber laufen nach ausge-
steckten Preisen. Diesseits der Schranken des Turnier-
platzes wird mit Stangen, zweihändigen Schwertern
undDussacken gekämpft, Trommler und Pfeifer spielen
dazu auf, links unter einem Zelte sitzen Kartenspie-
lende, etc. etc. Ueber den, den rechten Vorgrund
belebenden Figuren sieht man einen, sich weit in die
Landschaft hineinerstreckenden Strom und über die-
sem Strom die geländerlose, steinerne Ehebrecher-
brücke in Schlangenlinie, in deren Mitte sich ein
Thurm erhebt. Figuren beleben die Brücke, wer sich
des Ehebruchs schuldig gemacht, stürzt in den Strom.
In den Mittelsims des Thurmes ist der Name
geschnitten.
BECKER No. 62 druckt zum näheren Verständniss der Vor-
stehung das Gedicht des Hans Sachs von der Ehebrecher Bruck
ab. Unserem Hoizschnitt scheint es aber nicht beigegeben wor-
den zu sein, sondern einem anderen schiechten Hoizschnitt.
weicher denseiben Gegenstand behandeit und unter dem Ge-
 
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