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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Hrsg.]
Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 25.1893

DOI Artikel:
Florschütz, Bruno: Die Beziehungen der Geologie zur Altertumskunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.70478#0024
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In erster Linie Ackerbau treibend, wurde und blieb es bei uns sesshaft; ja es
hat sogar, trotz aller späteren Stürme, seine letzten Reste, wenn auch ganz
vereinzelt, bis in unsere Gegenwart gerettet. Seiner Entfaltung standen keine
neuen klimatischen Veränderungen im Wege, wie die, welche seinen Vorgängern
das Leben erschwert hatten; aber noch waren für ein gutes Gedeihen bei der
Mangelhaftigkeit der Ausrüstung gewisse günstige geologische Bedingungen not-
wendig geblieben, ein mühelos zu bewohnender und zu bebauender Boden,
unter Umständen selbst ein Schutz in den Seebecken, welche die Stirnmoränen
der letzten Gletscher geschaffen. Als dann neu aus dem Osten andringende
Völker, die wir als arisch bezeichnen, ihnen den Boden streitig machten, teils
sie vernichtend, teils sich mit ihnen mischend, als verhältnismässig bald die
Metalle im Kriegs- wie im Friedenshandwerk anfingen die Oberhand zu gewinnen,
lernte auch bei uns der Mensch sich mehr und mehr von den geologischen
Bedingungen zu lösen, die ihn bisher mit Notwendigkeit au sich gefesselt hatten.
Und als er endlich das wichtigste und edelste aller Metalle, das Eisen, seinem
Willen fügbar gemacht hatte, da war er zum erstenmale wirklich frei von den
Hemmnissen, die ihm die Natur bis dahin angelegt, und mit stolzer Freude
schritt er in ein neues Zeitalter seiner eigenen Entwickelung.
 
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