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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Hrsg.]
Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 39.1909(1910)

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Spiess, K.: Die evangelischen Kirchenbücher im Regierungsbezirk Wiesbaden
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https://doi.org/10.11588/diglit.70484#0023
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Die evangelischen Kirchenbücher im Regierungsbezirk Wiesbaden.

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überwiegenden Teil erst ans dem Anfang des 19. Jahrhunderts; sie sind teils
Namenregister, teils blosse Zahlenangaben. Sie gehören zu den Kirchenbüchern,
die am allernachlässigsten geführt sind. Während ganzer Jahrzehnte finden
sich keine Eintragungen. Oft umfasst das ganze Register nur ein paar Jahre
und hört dann völlig auf. Am grössten sind die Lücken während des 18. Jahr-
hunderts. Ältere Kommunikantenverzeichnisse sind vorhanden: 1573 (Herborn I);
1579 (Beilstein); 1581 (Caub); 1582 (Essershausen); 1583 (Eppstein);
1594 (Neuenhain); 1601 (Welterod); 1609 (Niederlauken); 1611 (Cubach);
1615 (Holzhausen a. d. Haide); 1635 (Ballersbach); 1636 (Hatzfeld); 1638
(Gonzenheim); 1647 (Walsdorf); 1648 (Idstein); 1649 (Heftrich; Stein-
fischbach; Wörsdorf); 1655 (Oberrod); 1656 (Langenschwalbach); 1661
(Hirzenhain; Rodheim); 1667 (Altweilnau); 1669 (Eifa); 1674 (Holz-
hausen b. Gladenbach); 1676 (Obernhof); 1677 (Breckenheim; Freien-
diez); 1681 (Holzappel); 1682 (Homburg, luth. Gemeinde); 1683 (Eppen-
rod); 1694 (Dillenburg I); 1695 (Delkenheim); 1708 (Bornich); 1711
(Mensfelden); 1715 (Lixfeld); 1723 (Diethardt); 1731 (Niedershausen);
1747 (Rod a. d. Weil).
Zu den Kirchenbüchern im engeren Sinne, insofern sie Personalverzeichüisse
sind, gehören noch einige Register, die sich nur vereinzelt finden. Neben dem
Ehebuch haben Ackerbach, Gemmerich (seit 1773), Niederwallmenach
und Weilburg I (seit 1636) besondere Eheverlöbnisprotokolle. Weiter verbreitet
sind die Verzeichnisse der Inhaber der Kirchensitze, die sog. Stuhlregister. Sie
finden sich in Ackerbach; Anspach; Ballersbach; Brandoberndorf;
Crumbach; Dillenburg I; Freirachdorf; Grävenwiesbach; Haiger I;
Hatzfeld; Herrmannstein; Holzhausen b. GL; Homburg, luth. Gemeinde;
Lixfeld; Merenberg; Neukirch; Niedermeilingen; Niederwallmenach;
Nordhofen; Oberrod; Rodheim; Rödelheim; Seulberg; Usingen I; Wald-
girmes; Wallau bei Biedenkopf; Wallau bei Wiesbaden; Wehrheim; Weil-
burg II. Umfassender sind die Familienbücher (Anspach; Eppenrod; Max-
sain; Rodheim; Strinz-Trinitatis; Waldgirmes; Weilburg II für das
Filial Waldhausen) und die Bürgerlisten und Seelenregister (Brandoberndorf;
Cramberg; Cubach; Eppstein; Fleisbach“); Heftrich; Igstadt; Nieder-
seelbach). Bestimmte Altersklassen der Bevölkerung umfassen die Schüler-
verzeichnisse (Cubach; Usingen I)b) und das Verzeichnis der Kinderlehrbesucher
(Nenderoth 1796—1801). Eine Judenmatrikel besitzt Massenheim. Ferner
sind vorhanden Verzeichnisse der Superintendenten in Nastätten, der Pfarrer
in Ackerbach und Cubach, der Rektoren und Präzeptoren in Usingen Ia),
der Lehrer in Brandoberndorf, der Ältesten und Senioren in Beilstein und
Klingelbach. Wichtig für die Familiengeschichte sind die Lebensläufe (Cram-
berg; Freirachdorf; Wallau bei Biedenkopf) und die Stammbäume der ein-
gewanderten Hugenotten in Friedrichsdorf.
Von kulturgeschichtlicher Bedeutung sind die Kirchenvorstands-(Konvents-
oder Presbyterial-)Protokolle in Cronberg; Dillenburg I; Emmerichenhain;
a) Anm. 195. — b) Anm. 621.
Annalen, Bd. XXXIX. 2
 
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