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Apfelstedt, Heinrich Friedrich Theodor [Editor]; Fürstlich-Schwarzburgischer Alterthumsverein [Editor]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Fürstenthums Schwarzburg-Sondershausen (Band 1): Die Unterherrschaft — Sondershausen, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.19416#0140

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Toba. — Trebra.

Helbeburg genannt. Die Wälle an ihrer Nord-, Ost- und Südseite — an ihrer
Westseite machte der steile Abhang ins Helbethal einen Wall unnöthig — bestehen
aus dem Erdreich, welches man vor denselben aushob, sind aber nicht mehr voll-
ständig erhalten. Der Wallgraben an ihrer Nord- und Ostseite ist 6 Fuss, an der
Südseite 8 Fuss tief. In der Nordwestecke des Burgplatzes ist die sog. kleine Burg,
welche 4 Fuss höher liegt, als der übrige Raum, von S. nach N. eine Ausdehnung
von 60 m, von W. nach 0. von 45 m und an der Ost- und Südseite einen Wall-
graben von 8 Fuss Tiefe hat. Die innerhalb der kleinen Burg befindliche Vertiefung
von etwa 10 Fuss soll ein TJeberrest des ehemaligen Burgbrunnens sein.

Der ganze innere Burgplatz, welcher den Namen Burgwiese führt und z. Z. aus
einem Laubholz- und einem jungen Fichtenbestand, sowie aus einem Pflanzgarten be-
steht, ist von S. nach N. etwa 200 m lang, an der Südseite 56 m und an der Nord-
seite 120 m breit.

Südlich davon befinden sich zwei Schanzen; die nächste ist 45 m lang und der
Graben vor derselben 8 Fuss tief, die zweite, eine ziemliche Strecke weiter nach
S. gelegen, ist gegen 34 m lang und der Graben vor derselben 6 Fuss tief.

Die Burg stammt jedenfalls noch aus vorchristlicher Zeit und mag nicht blos
ein Zufluchtsort bei feindlichen Angriffen, sondern auch eine heidnische Opferstätte
gewesen sein.

Bezüglich des betr. Burghagens dürfte noch als [nicht uninteressant zu erwähnen
sein, dass mit demselben die Gemeinde Toba schon in alten Zeiten vom Kloster Gerode
belehnt worden ist, wie aus dem 1501 ausgestellten Lehnbriefe hervorgeht, von welchem
die Gemeinde eine 1651 ihr zugefertigte Abschrift besitzt, in welcher es heisst: „Wir
Heinrich von Gottes Gnaden Abt und ganze Convent des Klosters zu Gerode bekennen
vor uns und alle unsere Nachkommen, dass wir auf Ansuchunge derer Männer und
einwohner zu Toba, sie und ganze Gemeinde daselbst alle ihre nachkommende ein-
wohner recht und redlichen beliehen haben mit einem geholze genannt der Borkhagen,
leihen und reichen Ihnen das auch so gegenwärtig in und kraft dieses Briefs mit Aller
nutzungen gebrauch und herkommen, wie sie das von unsern Vorfahren Seeligern bis-
hero zu Lehn lange Zeit — nach einer Urkunde desselben Klosters bereits vor dem
Jahre 1414 — innen gehabt und gebraucht haben" etc.

Trebra,

Pfarrkirchdorf mit 487 Einw., Engilin, 15,5 km südöstlich von Sondershausen, liegt
an der südlichen Abdachung einer Hochebene.

Urkundliche Namensformen: 932 Triburi, 1000 Driburi, 1302 Trebre, 1319
Trebere, 1327 Treber, 1401 Trebir, 1408 Trebera und Trebern.

Nach dem Dorfe nannte sich eine adelige Familie. Im Jahre 1337 verpfändet
das Kloster „Bunrode" sein Gut zu Trebra an Hermann, Clinkoz und Apel von
Trebra wegen geleisteter Bürgschaft.

Die Kirche St. Petri, sedes Kannawurf, ist sehr alt und mag nebst dem
ältesten Theile des Thurmes, wie aus den romanischen Fenstereinfassungen an seiner
Ost- und Westseite zu schliessen ist, aus der Zeit vom 11. bis zum 13. Jahrhundert
 
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