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Klein, Dieter; Dülfer, Martin; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege; Dülfer, Martin [Ill.]
Martin Dülfer: Wegbereiter der deutschen Jugendstilarchitektur — Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Band 8: München: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, 1981

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https://doi.org/10.11588/diglit.63235#0127
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Von der „Apsis“ an der Ostseite abgesehen, war der Giebel
der Südfassade der einzige symmetrisch aufgebaute Fas-
sadenteil: den unteren beiden vierachsigen Stockwerken
entsprachen zwei Fenster im Dachgeschoß; den darüber
liegenden Speicherraum erleuchtete ein kleines, achtecki-
ges Fensterchen. Nach Osten folgte die abgeschrägte Eck-
lösung des Damen- bzw. des Kinderzimmers, im ersten
Stock außerdem das schmiedeeiserne Balkongitter des
mittleren Kinderzimmers; im Erdgeschoß war die entspre-
chende Wandzone glattverputzt durchgezogen (Abb. 115,
116).
Die Farbgebung ist nirgends vermerkt; bekannt ist nur, daß
das Dach mit roten Biberschwänzen gedeckt war.

Dekorative Elemente hatte Dülfer auf die Fensterstürze des
Erdgeschoßes, die als Giebelstützen wirkenden Pilastertei-
le, die bemalten Giebelfriese, die Windbretter, die Fenster-
läden, die Balkongitter, den Eingangsbereich und die
Hauptgesimszone der „Apsis“ beschränkt; die dort an den
sechs Eckpunkten des Simses angebrachten Köpfe waren
wohl Portraits der Familie Philipson (Abb. 114).1183)
Leider wurde der Bau, der durchaus als „Gesamtkunst-
werk“ im Sinne der Architekten des späten 19. und des frü-
hen 20. Jahrhunderts konzipiert gewesen sein dürfte, gegen
Ende des Krieges 1945 total zerstört. Erhalten geblieben
sind lediglich die ehemaligen Stallungen, das malerische
Pförtnerhaus sowie Teile der Einfriedung.

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