Note: This is an additional scan to display the colour reference chart and scalebar.
0.5
1 cm

vergleichen läßt; original sind auch noch die Reisstroh-
matten-Wandbespannung und die bleiverglasten Fenster.
Der Dielenraum scheint von Dülfers „ländlicher Frühstücks-
halle“ der Dresdner Kunstausstellung von 1899 beeinflußt
gewesen zu sein: auch dort wurden ähnliche Materialien
und Verarbeitungstechniken gewählt.
Vom ursprünglichen Zustand des Speisezimmes gibt es
keine Aufnahmen; durch Beiseiteschieben breiter Flügel-
türen konnte es mit dem Wintergarten und dem Salon in un-
mittelbare Verbindung gebracht werden. Auf diese Art er-
zielte man eine Raumflucht von ungefähr zwölf Metern
Länge. Diese Hauptwohnräume zeichnen sich noch heute
durch auffallend phantasievolle Stuckdecken aus: beson-
ders das ehemalige Speisezimmer zeigt äußerst dekorativ
angebrachte, asymmetrisch verteilte Stuckrosetten in Vo-
gelers und Dülfers Manier. In bedingt vergleichbarer Form
sollten sie erst wieder im Lübecker Festsaal verwendet wer-
den, dort allerdings in streng gerahmte Felder eingepaßt.
Abb. 108 Krailling: Margarethenstraße Nr. 45, Stuckdeci g
ehern. Speisezimmer E"
Die Räume des ersten Stockes sind wesentlich einl =-
ausgestattet als die des Erdgeschosses; im DachgelEJP
blieben sie völlig schmucklos belassen, dort warer
Dienstbotenkammern (eine davon ausschließlich dunl-
kleines Rundfensterchen notdürftig beleuchtet) unl-
Gästezimmer eingerichtet. ET
Dülfers Fassaden-Neugestaltung ließ die BegrenzunjE-S1
alten Baukörpers sowie der neueren Zubauten relativlg.
— CXJ
118
lieh erkennen. Der heute noch sehr ansehnliche Bau wird
o
o
o
0
5
o
O
ct
ra
c
0
cn
ra
S
0
0
0
0
cj
o
0
0
0
0
o
ra
0
□
m
0
0
er Maria-Theresia-Straße Nr.
Bechtolsheim gelegen, die
bt wurde, soll nur kurz einge-
Eingabepläne mit Dülfers
Uchte er in einem unerfreu-
wurf für sich; die ganze
veist jedoch eindeutig auf
e schon erwähnt, zu dieser
74)
>er 1903 im Schriftverkehr
leider im Erdgeschoß durch einige grobe, spätere Umbau-
ten entstellt: Veranda und Erker sind von einem Ladenbau
verdrängt, an der Westfassade mußte die Schindelverklei-
dung beständigeren Eternitplatten weichen, wobei dort ver-
mutlich der gesamte Stuck verloren ging.
Über die ursprüngliche Farbgebung ist nichts bekannt; die
heutigen Ocker- und Brauntöne wurden nach dem Vorbild
eines um 1976 renovierten Hauses in der Münchner Teng-
straße gewählt.1173)
Die nach Norden gelegene Hauptfassade ist im wesent-
lichen dreiachsig aufgebaut; ihr Stuck konzentriert sich auf
die Rahmungen der Fenster, vor allem auf die Zone unter-
halb des dreigeteilten Giebelfensters. Den Erker des Salons
im Erdgeschoß stattete Dülfer mit einem großen (vermut-
lich metallgerahmten) Glasfenster aus (Abb. 107).
Für das Giebelfeld und den Garderoben-Zubau im ersten
Stock griff er zu Schindelverkleidung; das (heute nicht mehr
vorhandene) Balkongitter bestand aus schlichtem Latten-
werk.
Zur östlichen Seitenfassade hin ist die Stuckrahmung der
vier Fensterachsen wesentlich schlichter gehalten als an
der Straßenseite; aufwendig gestaltet ist nur der angebaute
Windfang mit seinem Kuppeldach (ohne Abb.).
Die Südansicht wirkt durch die funktionell bedingte Fen-
sterverteilung und die verschiedenen Fenstergrößen relativ
unruhig; einen zusätzlichen, lebhaften Akzent bildet der
Eingangsbogen mit seinem dekorativ gewölbten Blech-
dach. Einzig der Wintergarten-Anbau konnte in seiner ge-
schlossenen Wirkung als optisch ausgeglichener Bauteil
angesprochen werden, der allerdings den Gesamteindruck
dieser Fassade kaum beinflußte (ohne Abb.).
Ähnlich wie die Südseite ist auch die Westfassade (obwohl
:) sehr unruhig gestaltet; da-
;rung ebenso bei wie der an
de Windfang der südlichen
vJlie verschieden hoch ausge-
läterer Zeit der Garten: von
nkmalartiger Aufbau an der
mit einem Medaillon der
s recht originell von zwei sit-
Ivielleicht eine Geburtstags-
Käthe. Ein ehemals in der
Gartenpavillon ist dagegen
kuch das „Badehaus“ am
pndiger gestaltet gewesen
ert (ohne Abb.).
matten-Wandbespannung und die bleiverglasten Fenster.
Der Dielenraum scheint von Dülfers „ländlicher Frühstücks-
halle“ der Dresdner Kunstausstellung von 1899 beeinflußt
gewesen zu sein: auch dort wurden ähnliche Materialien
und Verarbeitungstechniken gewählt.
Vom ursprünglichen Zustand des Speisezimmes gibt es
keine Aufnahmen; durch Beiseiteschieben breiter Flügel-
türen konnte es mit dem Wintergarten und dem Salon in un-
mittelbare Verbindung gebracht werden. Auf diese Art er-
zielte man eine Raumflucht von ungefähr zwölf Metern
Länge. Diese Hauptwohnräume zeichnen sich noch heute
durch auffallend phantasievolle Stuckdecken aus: beson-
ders das ehemalige Speisezimmer zeigt äußerst dekorativ
angebrachte, asymmetrisch verteilte Stuckrosetten in Vo-
gelers und Dülfers Manier. In bedingt vergleichbarer Form
sollten sie erst wieder im Lübecker Festsaal verwendet wer-
den, dort allerdings in streng gerahmte Felder eingepaßt.
Abb. 108 Krailling: Margarethenstraße Nr. 45, Stuckdeci g
ehern. Speisezimmer E"
Die Räume des ersten Stockes sind wesentlich einl =-
ausgestattet als die des Erdgeschosses; im DachgelEJP
blieben sie völlig schmucklos belassen, dort warer
Dienstbotenkammern (eine davon ausschließlich dunl-
kleines Rundfensterchen notdürftig beleuchtet) unl-
Gästezimmer eingerichtet. ET
Dülfers Fassaden-Neugestaltung ließ die BegrenzunjE-S1
alten Baukörpers sowie der neueren Zubauten relativlg.
— CXJ
118
lieh erkennen. Der heute noch sehr ansehnliche Bau wird
o
o
o
0
5
o
O
ct
ra
c
0
cn
ra
S
0
0
0
0
cj
o
0
0
0
0
o
ra
0
□
m
0
0
er Maria-Theresia-Straße Nr.
Bechtolsheim gelegen, die
bt wurde, soll nur kurz einge-
Eingabepläne mit Dülfers
Uchte er in einem unerfreu-
wurf für sich; die ganze
veist jedoch eindeutig auf
e schon erwähnt, zu dieser
74)
>er 1903 im Schriftverkehr
leider im Erdgeschoß durch einige grobe, spätere Umbau-
ten entstellt: Veranda und Erker sind von einem Ladenbau
verdrängt, an der Westfassade mußte die Schindelverklei-
dung beständigeren Eternitplatten weichen, wobei dort ver-
mutlich der gesamte Stuck verloren ging.
Über die ursprüngliche Farbgebung ist nichts bekannt; die
heutigen Ocker- und Brauntöne wurden nach dem Vorbild
eines um 1976 renovierten Hauses in der Münchner Teng-
straße gewählt.1173)
Die nach Norden gelegene Hauptfassade ist im wesent-
lichen dreiachsig aufgebaut; ihr Stuck konzentriert sich auf
die Rahmungen der Fenster, vor allem auf die Zone unter-
halb des dreigeteilten Giebelfensters. Den Erker des Salons
im Erdgeschoß stattete Dülfer mit einem großen (vermut-
lich metallgerahmten) Glasfenster aus (Abb. 107).
Für das Giebelfeld und den Garderoben-Zubau im ersten
Stock griff er zu Schindelverkleidung; das (heute nicht mehr
vorhandene) Balkongitter bestand aus schlichtem Latten-
werk.
Zur östlichen Seitenfassade hin ist die Stuckrahmung der
vier Fensterachsen wesentlich schlichter gehalten als an
der Straßenseite; aufwendig gestaltet ist nur der angebaute
Windfang mit seinem Kuppeldach (ohne Abb.).
Die Südansicht wirkt durch die funktionell bedingte Fen-
sterverteilung und die verschiedenen Fenstergrößen relativ
unruhig; einen zusätzlichen, lebhaften Akzent bildet der
Eingangsbogen mit seinem dekorativ gewölbten Blech-
dach. Einzig der Wintergarten-Anbau konnte in seiner ge-
schlossenen Wirkung als optisch ausgeglichener Bauteil
angesprochen werden, der allerdings den Gesamteindruck
dieser Fassade kaum beinflußte (ohne Abb.).
Ähnlich wie die Südseite ist auch die Westfassade (obwohl
:) sehr unruhig gestaltet; da-
;rung ebenso bei wie der an
de Windfang der südlichen
vJlie verschieden hoch ausge-
läterer Zeit der Garten: von
nkmalartiger Aufbau an der
mit einem Medaillon der
s recht originell von zwei sit-
Ivielleicht eine Geburtstags-
Käthe. Ein ehemals in der
Gartenpavillon ist dagegen
kuch das „Badehaus“ am
pndiger gestaltet gewesen
ert (ohne Abb.).