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https://doi.org/10.11588/diglit.68021#0090
zi4 Zehnter Abschnitt.
statt seiner großen Rechnung nur eine geringe Sum-
me erhielt.
Wenn man diese Mißbräuche, die im Gefolge
des Luxus und der Rcichthiyncr sich natürlich ein-
stellen , ganz abschaffen wollte, so würden in einem
solchen Lande wie dieses, für Handel und Gewerbe
die nachtheiligstcn Folgen daraus entstehn. Eine
Keuschheitskommission, wie ehedem zu Wien war,
wenn solche in London möglich wäre, würde diese
Stadt entvölkern, die Melancholie der Engländer aufs
höchste treiben, und die Künste verscheuchen; unzähli-
ge Nahrungszweigc, denen die Hälfte der Einwohner
ihren Unterhalt, ja ihr Daseyn zu verdanken hat,
würden ganz vernichtet, und London in eine Einöde
verwandelt werden. Das obcnangcführte wird die
Wahrheit dieser Bemerkung einigermaßen bestäti-
gen. Will man mehr Beweise, so frage man in den
tausenden von Laden in der City, wer die meisten
Käufer und die besten Kunden sind. Der Gewinnst
einer Nacht bey dieser zahllosen Menschenklasse wird
den folgenden Tag sogleich in die Laden angebracht,
da diese Unglüklichen für eigne Rechnung gar nicht
unmäßig sind, vielmehr darben, um alles auf den
Puz zu wenden. Ohne sie würden die Schauspiel-
häuser lcer seyn, welche sie nicht allein selbst so häufig
besuchen, sondern auch ganze Schwärmejunger Leute
dahjn ziehen, die blos allein ihrcntwcgen hinkom-
mcn. Jedermann, der London genau kennt, wird
dieses wissen.
Ein unvcrheyratheter junger Engländer, der
2000 Pf. St. Einkünfte hat, giebt für seine Be-
dürfnisse kaum 200 Pf, St. aus; alles übrige ist
seinen
statt seiner großen Rechnung nur eine geringe Sum-
me erhielt.
Wenn man diese Mißbräuche, die im Gefolge
des Luxus und der Rcichthiyncr sich natürlich ein-
stellen , ganz abschaffen wollte, so würden in einem
solchen Lande wie dieses, für Handel und Gewerbe
die nachtheiligstcn Folgen daraus entstehn. Eine
Keuschheitskommission, wie ehedem zu Wien war,
wenn solche in London möglich wäre, würde diese
Stadt entvölkern, die Melancholie der Engländer aufs
höchste treiben, und die Künste verscheuchen; unzähli-
ge Nahrungszweigc, denen die Hälfte der Einwohner
ihren Unterhalt, ja ihr Daseyn zu verdanken hat,
würden ganz vernichtet, und London in eine Einöde
verwandelt werden. Das obcnangcführte wird die
Wahrheit dieser Bemerkung einigermaßen bestäti-
gen. Will man mehr Beweise, so frage man in den
tausenden von Laden in der City, wer die meisten
Käufer und die besten Kunden sind. Der Gewinnst
einer Nacht bey dieser zahllosen Menschenklasse wird
den folgenden Tag sogleich in die Laden angebracht,
da diese Unglüklichen für eigne Rechnung gar nicht
unmäßig sind, vielmehr darben, um alles auf den
Puz zu wenden. Ohne sie würden die Schauspiel-
häuser lcer seyn, welche sie nicht allein selbst so häufig
besuchen, sondern auch ganze Schwärmejunger Leute
dahjn ziehen, die blos allein ihrcntwcgen hinkom-
mcn. Jedermann, der London genau kennt, wird
dieses wissen.
Ein unvcrheyratheter junger Engländer, der
2000 Pf. St. Einkünfte hat, giebt für seine Be-
dürfnisse kaum 200 Pf, St. aus; alles übrige ist
seinen